» 21.02.2020 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im späten Handel die zuvor erzielten Gewinne wieder abgegeben und starten heute Morgen mit Abschlägen in den asiatisch geprägten Handel. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen etwas schwächer erwartet.
Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 58,70 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 53,40 Dollar. Der Euro zeigt sich im Vergleich zum US-Dollar weitgehend stabil und wird auch heute Morgen zu Kursen um 1,0790 US-Dollar gehandelt.
Nach dem doch recht deutlichen Anstieg der internationalen Rohölpreise in den letzten Tagen, ging es mit den Öl-Futures auch gestern zunächst tendenziell weiter nach oben. Die neue Situation in Libyen, die erwarten lässt, dass sich die Ölexporte hier nicht so schnell erholen werden, wirkte entsprechend bullish, also preistreibend.
Der OPEC dürfte dies ganz gelegen kommen, denn damit ist der Druck, die Fördermengen weiter reduzieren zu müssen, aktuell nicht mehr ganz so hoch. Entsprechend wird es auch vor dem nächsten offiziellen Treffen am 5./6. März in Wien sicherlich keine Veränderungen der Quoten mehr geben.
Entscheidend für den weiteren Verlauf der Ölpreise wird aber natürlich die Entwicklung des Coronavirus sein. Während in China die Neuinfektionen langsam zurückgehen, wurden aus den USA und aus Südkorea eine erhöhte Anzahl von Ansteckungen vermeldet. Es ist derzeit noch völlig unabsehbar, wie lange die Epidemie die Wirtschaftstätigkeit einschränken wird und vor allem in welchem Ausmaß.
Die gestern am späten Nachmittag veröffentlichten US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) brachten keine klaren Impulse. Während die Vorräte in Summe etwas zurückgingen, wurde auch ein deutlicher Rückgang bei der Gesamtnachfrage vermeldet, während die Rohölförderung unverändert bei 13 Millionen Barrel pro Tag auf Rekordniveau blieb.
Alles in Allem überwogen bei den Händlern dann aber wohl doch eher die preisdrückenden Aspekte und so fielen die Futures bis zum Handelsschluss wieder in etwa auf den Stand zu Handelsbeginn zurück. Heute Morgen setzt sich dieser Trend zunächst weiter fort.
Am Devisenmarkt blieben die Kursausschläge wieder recht gering. Der Euro konnte nur kurzzeitig die 1,08-Dollar-Marke zurückerobern, als die wöchentlichen US-Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung mit einem leichten Anstieg vermeldet wurden. Später fiel die Gemeinschaftswährung aber wieder zurück, obwohl das Verbrauchervertrauen in der EU per Februar etwas besser ausfiel als erwartet.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute mit leichten Abschlägen in den letzten Handelstag der Woche starten, die ingesamt recht unspektakulär verlief. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von 0,3 bis 0,6 Cent pro Liter erwarten. Da der Winter nach wie vor ein Totalausfall ist und sich die meisten Verbraucher bereits in den letzten Wochen eingedeckt haben, bleibt das Bestellaufkommen in diesen Tagen weiterhin auf einem relativ niedrigen Niveau.
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluß vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einba ut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)