» 14.01.2020 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern am Nachmittag erneut deutlich nachgegeben und stehen derzeit auf dem niedrigsten Stand seit gut einem Monat. In Folge setzen heute aller Voraussicht nach auch die Heizöl-Notierungen ihren Abwärtstrend der letzten Tage fort.
Aktuell stehen die März-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 64,20 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 58,10 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar erneut leicht verbessern und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1145 Dollar gehandelt.
Obwohl die Lage im Nahen Osten weiterhin sehr angespannt und die Zahl der aktiven US-Bohranlagen in der vergangenen Woche weiter deutlich zurückgegangen ist, gerieten die Rohölpreise auch gestern wieder unter Druck. Die Tatsache, dass es bislang noch zu keinen größeren Produktionsausfällen gekommen ist sorgt dafür, dass immer mehr Marktteilnehmer mit einer deutlichen Überversorgung im ersten Quartal rechnen. Nur so ist die aktuelle Entwicklung am Ölmarkt zu erklären, denn die Risiken sind nach wie vor allgegenwärtig und sicherlich nicht zu verachten.
Nicht nur, dass das Verhältnis zwischen den USA und dem Iran nach wie vor sehr schlecht ist, auch im Irak, dem zweitgrößten Ölproduzenten innerhalb der OPEC, brodelt es gewaltig.
Wer vor rund zehn Tagen prognostiziert hätte, dass die Ölpreise nach den Ereignissen in Bagdad auf das aktuelle Niveau fallen würde, wäre wohl eher als unglaubwürdig eingestuft worden.
Aber es gibt natürlich noch weitere Themen, die auf die Notierungen drücken. So sind die US-Ölbestände zuletzt deutlich angestiegen und die Nachfrage in den Staaten zeigte sich bei einer Rekord-Ölproduktion eher verhalten.Ob diese Tendenz auch in dieser Woche bestätigt wird, wird sich heute Abend bzw. morgen am Nachmittag zeigen, wenn die Ölbestandsdaten von API und DOE veröffentlicht werden.
Gestern gab es so gut wie keine neuen Markt beeinflussenden Neuigkeiten. Trotzdem waren die Umsätze aber sehr hoch.
Am Devisenmarkt konnte der Euro seinen jüngsten leichten Aufwärtstrend im Vergleich zum US-Dollar fortsetzen. Unsere Gemeinschaftswährung profitierte dabei von Äußerungen von Fed-Mitglied Eric Rosengreen, der es als möglich erachtet, dass die US-Notenbank aufgrund der Präsidentschaftswahlen in diesem Jahr weiter eher eine expansive Geldpolitik verfolgen könnte.
Die Heizölpreise kennen in diesen Tagen weiterhin nur eine Richtung und die geht erfreulicherweise gen Süden. Auch heute sollte es nochmals zur deutlichen Rückgängen in einer Größenordnung von einem halben bis einem Cent pro Liter kommen, je nachdem ob der Rückgang der Rohölpreise gestern schon Berücksichtigung fand oder eben nicht. Mittlerweile stehen die Notierungen auf dem niedrigsten Niveau seit August und ziemlich genau auf dem Durchschnittspreis der letzten drei Jahre. Wer jetzt Heizöl bestellt, kauft auf jeden Fall günstig!
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)