» 02.03.2021 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben zum Start in den neuen Handelsmonat März überraschend deutlich nachgegeben. Obwohl gleichzeitig auch der Euro an Wert verloren hat, werden die Heizöl-Notierungen hierzulande heute aller Voraussicht nach mit schönen Abschlägen in den Tag gehen.
Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei rund 63 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 59,75 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar nochmals ein Stück zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,2020 US-Dollar gehandelt.
Gestern gab es an den internationalen Ölmärkten eine durchaus überraschende Entwicklung. Trotz guter Konjunkturdaten und steigender Aktienmärkte fielen die Rohölpreise deutlich zurück.
Der Grund ist wohl in technischen Faktoren zu suchen, denn nach den kräftigen Gewinnen in den vergangenen Wochen war ein Gegenbewegung überfällig.
Aber auch Spekulationen im Bezug auf das am Donnerstag beginnende Treffen der OPEC+ Gruppe könnten für die gestrigen Abschläge verantwortlich sein. Im Vorfeld soll es Forderungen von gewichtigen Mitgliedern geben, die eine stärker Anhebung als nur eine halbe Million Fass pro Tag fordern.Ansonsten gab es eigentlich durchgehend bullishe, also preistreibend zu wertenden Nachrichten. In immer mehr Ländern stehen Lockerungen bei den Corona-Beschränkungen an und die vermeldeten Konjunkturdaten fielen durchweg positiv aus.
So stieg der EU Einkaufsmanagerindex aus dem verarbeitenden Gewerbe per Februar von 54,8 auf 57,9 Punkte an, die Analysten hatten 57,7 Zähler erwartet. In den USA gibt es bei den Einkäufern der Industrie eine noch positivere Erwartung, denn hier stieg der ISM-Index auf 60,8 Punkte an.
Außerdem gibt es immer wieder Spannungen und Zwischenfällen im Nahen Osten, die immer mit dem Iran in Verbindung gebracht werden. Dies macht es eher unwahrscheinlich, dass der Verhandlungsprozess zwischen Teheran und Washington im Bezug auf das Atomabkommen schon bald in Schwung kommen könnte und bedeutsame iranische Ölexporte zu erwarten sind.Am Devisenmarkt bleibt der Euro in diesen Tagen auf der Verliererstrasse. Unsere Gemeinschaftswährung fiel gestern im Vergleich zum US-Dollar trotz des soliden EU-Einkaufsmanagerindex weiter auf den tiefsten Stand sei Anfang Februar zurück. Allgemein beurteilen die meisten Händler die Wirtschaftsaussichten in den USA positiver, was auch der Hauptgrund für die aktuelle Dollarstärke ist.
Trotz der erneuten Währungsverluste werden die Heizölpreise hierzulande heute wohl endlich wieder einmal mit schönen Abschlägen in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von einem halben bis rund einem Cent pro Liter erwarten. Bereits gestern drehte der Markt nach anfänglichen Aufschlägen noch ins Minus, sodass in dieser Woche bisher eine sehr erfreuliche Tendenz zu beobachten ist. Angesichts der Tatsache, dass ein stärkerer Preisrückgang eher unwahrscheinlich ist, sollten sich Schnäppchenjäger bereits jetzt langsam auf die Lauer legen.
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)