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Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise erneut unter Druck - Heizölpreise geben deutlich nach!
 
» 02.10.2020 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern wieder einen massiven Kursrutsch hinnehmen müssen und starten auch heute morgen mit weiteren Abschlägen in den asiatisch geprägten Handel. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen hierzulande aller Voraussicht nach deutlich nachgeben.

Aktuell stehen die Dezember-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 39,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 37,35 Dollar. Der Euro gibt im Vergleich zum US-Dollar etwas nach und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1725 US-Dollar gehandelt.

Nachdem die viel beachteten US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) gestern im frühen Handel noch für Käufe und einen weiteren leichten Anstieg der Rohölpreise gesorgt haben, ging den Bullen dann zum Start in den europäisch geprägten Handel bereits wieder die Luft aus.
Bis zum Nachmittag hielten sich die Verluste noch in Grenzen. Mit der Meldung, dass die Ölproduktion Russlands im September gestiegen sein soll, beschleunigte sich aber der Abwärtstrend und es wurden reihenweise technische Widerstände durchbrochen.
Die große Sorge der Marktteilnehmer, dass sich die Ölnachfrage in nächster Zeit schwächer als erwartet entwickeln könnte, flammte wieder auf und wurde durch weitere Meldungen nicht gerade kleiner. So ging das kommerzielle Flugaufkommen in den letzten Tagen wieder deutlich zurück, nachdem zuvor ein leichter, scheinbar stabiler Aufwärtstrend festzustellen war. Das Ende der Urlaubssaison und immer mehr Reisebeschränkungen lassen erwarten, dass der Kersosinverbrauch in nächster Zeit weiter nach unten gehen wird.
Auch die gestern veröffentlichten Konjunkturdaten wurden in Summe bearish, also preisdrückend gewertet. Zwar ging die Zahl der US-Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung im Vergleich zur Vorwoche von 873.000 auf 837.000 zurück und auch die weitergeführten Jobgesuche verringerten sich, doch dafür enttäuschte der ISM-Einkaufsmanagerindex aus dem verarbeitenden Gewerbe mit nur 55,4 statt der erwarteten 56,4 Punkten.
Weiteren Druck auf die Ölpreise bringt heute morgen die Nachricht, dass die Ölexporte Saudi-Arabiens im September um 500.000 Barrel gestiegen sind. Gerade jetzt wäre aber eine hohe Quotentreue aller am Förderabkommen beteiligten Länder von Nöten, um das Angebot begrenzt zu halten.

Am Devisenmarkt gab es gestern keine größeren Kursveränderungen zwischen dem Euro und dem US-Dollar. Heute morgen verliert unsere Gemeinschaftswährung aber an Wert, was mit der Corona-Infektion von US-Präsident Trump und den dadurch ausgelösten Dollar-Käufen begründet wird. Ob dies nachhaltig sein wird, muss sich aber erst zeigen.
 
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute mit deutlichen Abschlägen in den letzten Handelstag der Woche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus von gut einem Cent pro Liter erwarten. Die Notierungen bleiben also mitten in der Bevorratungssaison günstig wie seit Jahren nicht und lassen den Heizölkauf zur wahren Freude werden. Selbst das Nachbestellen kleinerer Mengen sollte sich bei diesen Preisen durchaus lohnen, zumal ab dem ersten Januar die CO2-Abgabe und die höhere Mehrwertsteuer einen Mehrpreis von rund 9 Cent pro Liter einfordern. Wichtig ist dabei zu wissen, dass hier das Lieferdatum entscheidend ist. Nur wer vor dem 01.01. die Ware im Tank hat, spart sich die Aufschläge. Da die Liefertermine sind in einigen Regionen bereits knapp sind, sollte unbedingt rechtzeitig bestellt werden!

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.


 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)