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Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise brechen weiter ein - extrem hohe Nachfrage treibt Heizölpreise nach oben
 
» 18.03.2020 « Die Ölpreise an den Internationalen Warenterminmärkten konnten sich zum Wochenschluss zwar etwas stabilisieren, erlitten gestern im Laufe des Tages aber erneut einen starken Einbruch. Leider kann der Preisrückgang weiterhin nicht bei den Heizöl-Notierungen ankommen, da es aufgrund der hohen Nachfrage kaum mehr freie Kapazitäten gibt.

Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei nur noch 28,40 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 26,30 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar deutlich zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,10 US-Dollar gehandelt.

Die Corona-Krise hat nicht nur unser Leben, sondern auch den Ölmarkt weiter fest im Griff. Nachdem es zuletzt so ausgesehen hatte, als könnten sich die Rohölpreise etwas stabilisieren, ging es in den letzte beiden Handelstagen wieder deutlich nach unten. Mittlerweile haben sich die Öl-Futures inerhalb nur eines Monats mehr als halbiert.
Es besteht nach wie vor wenig Hoffnung, dass sich die Nachfrage nach Öl- und Ölprodukten schnell wieder erholen könnte und auch das Ölangebot bleibt bis auf Weiteres sehr groß. Es dürfte aber nicht mehr lange dauern, bis die ersten kleineren Ölgesellschaften in Nordamerika finanzielle Probleme bekommen, aber auch ganze Länder sind betroffen. So hat der Irak um ein Sondermeeting der OPEC gebeten. Der Golfstaat ist zu über 90 Prozent auf die Einnahmen aus dem Ölgeschäft angewiesen.
Dass es zu einem baldigen Treffen kommen wird, ist aber eher unwahrscheinlich, denn nach wie vor sind die Fronten zwischen Saudi-Arabien und Russland verhärtet. Es ist nach heutigem Stand nicht davon auszugehen, dass Moskau seinen Kurs ändern wird.
Mittlerweile halten immer mehr Analysten auch Ölpreise um oder sogar unter 20 Dollar pro Barrel für möglich. Vor allem natürlich in dem Fall, dass es eine weltweite Rezession oder gar Depression geben wird.
Dass die US-Ölbestände nach neuesten Informationen des American Petroleum Institute (API) im Wochenvergleich überraschend deutlich um knapp 12 Millionen Barrel gefallen sind, wurde an den Ölmärkten bislang kaum zur Kenntnis genommen, ebensowenig wie die um 0,6 Prozent gestiegene US-Industrieproduktion per Februar. Zu diesem Zeitpunkt war das Coronavirus freilich aber noch kein großes Thema.

Am Devisenmarkt ging der Euro im Vergleich zum US-Dollar gestern deutlich in die Knie. Der heftige Einbruch des ZEW-Konjunkturerwartungsindex von plus 10,4 auf minus 49,5 Punkte hat den Anlegern die Sorgen bezüglich der künftigen wirtschaftlichen Entwicklung nochmals drastisch verdeutlicht. Zeitweise fiel die Gemeinschaftswährung erstmals seit rund drei Wochen wieder unter die 1,10-Dollar-Marke.

Am heimischen Heizöl-Markt zeigt sich leider auch heute wieder das fast schon gewohnte Bild. Während die Rohölpreise fallen, sind hierzulande sogar Preissteigerungen zu beobachten. Der Grund hierfür sind schlichtweg fehlende Lager- und Transportkapazitäten. Die Lieferzeiten liegen mittlerweile im Schnitt bei acht bis zehn Wochen! Allein in der ersten März-Hälfte wurde mehr bestellt, als im absatzstärksten Monat der letzten Jahre. Wir raten derzeit vor einer Bestellung zu den aktuellen Konditionen ab und erwarten spätestens in den Sommermonaten deutlich fallende Notierungen.  

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwä rmeanschluß vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)