Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise bleiben unter Druck - Heizölpreise geben weiter nach!
» 27.03.2020 «
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich auch gestern nicht erholen können und sind leicht zurückgegangen, obwohl die Aktienmärkten weitere Gewinne erzielen konnten. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzulande mit leichten Abschlägen in den letzten Handelstag der Woche starten.
Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 26,30 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 22,90 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar seinen jüngsten Aufwärtstrend fortsetzen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1050 US-Dollar gehandelt.
Die Welt steht weiter still und droht gleichzeitig im Öl zu ertrinken. Die globale Überversorgung ist aufgrund des Nachfrageschwunds, der durch die Folgen der Corona-Pandemie verursacht ist, enorm und derzeit wird nach Expertenschätzungen rund 15 bis 20 Millionen Barrel pro Tag zu viel produziert. Saudi-Arabien hat mittlerweile wohl schon Probleme, das preislich enorm reduzierte Öl an den Mann zu bringen. Die Lagerkapazitäten werden immer geringer und niemand weiß, wie lange der globale Corona-Schock noch anhalten wird.
Währenddessen hat sich das Epizentrum der Pandemie in die USA, dem mit Abstand größten Ölverbraucher der Welt, verlagert, aber auch in Europa kann noch nicht von einer Stabilisierung gesprochen werden. Einzig und allein in Teilen Asiens scheint die Lage derzeit unter Kontrolle zu ein und die chinesische Wirtschaft läuft in diesen Tagen langsam wieder an.
Mittlerweile kommt die Krise auch immer mehr in der Realwirtschaft an. Die Erstanträge auf US-Arbeitslosenunterstützung ist innerhalb einer Woche von 282.000 auf knapp 3,3 Millionen explodiert und der deutsche Gfk-Konsumklimaindex ist von 8,3 auf 2,7 Punkte zurückgegangen. Es ist ein Wettlauf mit der Zeit, denn ein völliger Zusammenbruch der globalen Wirtschaft kann nur verhindert werden, wenn die Epidemie bald in den Griff gebracht wird.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar auch gestern wieder zulegen und sogar über die 1,10-Dollar-Marke klettern. Die Tatsache, dass die Corona-Pandemie nun mit voller Wucht in den USA gelandet ist, bringt den "Greenback" unter Druck. Außerdem scheint das Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank zu wirken, denn die Rendite bei Anleihen südländischer Länder sind stark gefallen.
Wenn auch nur langsam, so geben die Heizölpreise aber auch heute aller Voraussicht weiter nach. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von rund einem halben Cent pro Liter erwarten. Die langsam zurückgehende Nachfrage lässt hoffen, dass es bald Spielraum für weitere Preisreduzierungen geben wird. Dies dürfte aber noch einige Wochen dauern, denn die Kapazitäten sind nach wie vor voll ausgelastet und die Lieferzeiten liegen nach wie vor bei bis zu 12 Wochen!
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluß vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)