» 13.03.2020 « Die Ölpreise an den Internationalen Warenterminmärkten blieben gestern den ganzen Tag über unter Druck, können heute Morgen aber wieder zulegen und stehen in etwa auf dem Niveau von gestern um diese Zeit. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzulande kaum verändert in den letzten Handelstag der Woche starten.
Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei rund 34 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 32,30 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar deutlich zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,1190 US-Dollar gehandelt.
An den weltweiten Finanzmärkten gab es gestern erneut Panikverkäufe. Die großen Aktienindizes brachen erneut um rund zehn Prozent ein und auch die Rohölpreise, die ja bereits am morgen eingeknickt waren, gaben weiter etwas nach.
Die Gründe liegen auf der Hand. Zum einen sorgt die Ausbreitung des Coronavirus dazu, dass die Wirtschaftstätigkeit rund um den Globus immer weiter zurückgeht und somit auch die weltweite Ölnachfrage. Zum anderen gibt es keine Aussicht, dass der Preiskrieg am Ölmarkt ein baldiges Ende haben wird.
Russland zeigt sich nach wie vor nicht gesprächsbereit, wenn es um Förderkürzungen geht und so haben neben Saudi-Arabien auch andere bedeutende Ölförderländer, vor allem die Vereinten Arabischen Emirate (VAE) angekündigt, die Produktionsmengen künftig erhöhen zu wollen.
Am meisten dürfte der niedrige Ölpreis der US-Schieferölindustrie schaden, die ja in den letzten Jahren enorme Mengen zusätzlich auf den Markt gebracht und was die Kürzungsmaßnahmen von OPEC und Co. erst notwendig gemacht hat. Hier gibt es bereits erste Anzeichen, dass die Produktionen zurückgefahren werden, was sicherlich auch das Ziel von Russland war.
Der Markt wird sich über kurz oder lang selber regulieren, die Ölpreise dabei aber aller Voraussicht nach günstig bleiben.
Der Grund für den Anstieg von heute Morgen dürften die neuen Spannungen im Nahen Osten sein. Bereits am Mittwoch gab es einen Raketenangriff auf einen US-Stützpunkt in der Nähe von Bagdad. Nun wurde seitens der USA ein Vergeltungsschlag gegen pro-iranische Milizen durchgeführt. Durch die Corona-Krise und dem Preiskrieg am Ölmarkt war die nach wie vor sehr unsichere Lage in der Golf-Region in letzter Zeit in den Hintergrund geraten.Am Devisenmarkt brach der Euro nach Bekanntgabe des Ergebnisses der EZB-Sitzung ein und fiel kurzzeitig bis knapp unter die 1,11-Dollar-Marke zurück. Die Europäische Zentralbank hat zwar eine Reihe von Maßnahmen beschlossen, um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Viruskrise einzudämmen, ein überzeugendes Erfolgsrezept konnte aber auch EZB-Chefin Lagarde nicht verkünden.
Trotz der Währungsverluste und des Anstieges der internationalen Ölpreise heute Morgen, werden die Heizölpreise hierzulande weitgehend stabil in den Tag starten. Die Notierungen haben immer noch großes Potenzial nach unten, was aber erst nach und nach geschöpft werden kann, wenn die Nachfrage etwas nachlässt und die derzeit völlig überlasteten Kapazitäten wieder besser zur Verfügung stehen. Es besteht also nach wie vor kein Zeitdruck bei der Heizölbestellung!
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluß vorhanden sein, da rf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)