Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise bleiben schwach - Heizölpreise auf neuem Tiefstand!
» 03.02.2020 «
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind am Freitag wieder kräftig unter Druck geraten und konnten sich erst im späten US-Handel etwas fangen. Zusätzlich begünstigt vom Devisenmarkt, werden die Heizöl-Notierungen hierzulande heute aller Voraussicht nach auf den tiefsten Stand seit knapp zwei Jahren zurückfallen.
Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei nur noch gut 56 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 51,40 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar deutlich zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1085 US-Dollar gehandelt.
Der Coronavirus hat die internationalen Öl- und Finanzmärkte weiterhin fest im Griff und mittlerweile wird fleißig über die Auswirkungen auf die globale Wirtschaftsentwicklung spekuliert. Goldman Sachs rechnet damit, dass sich die US-Wirtschaft im ersten Quartal um 0,4 Prozent schlechter entwickeln könnte und die Analysten von Oxford Economics haben die Prognose für die weltweite Konjunktur um 0,2 Prozent reduziert. Alle Prognosen und Einschätzungen sind aber natürlich äußerst vage, denn derzeit kann niemand abschätzen, wie sich die Epidemie weiter entwickeln wird.
Heute haben die Börsen in China das erstmal seit den Neujahrsfest wieder geöffnet und hier gab es dann auch gleich einen Kursrutsch um über acht Prozent. Entsprechend schwach werden wohl auch die Börsen in Europa und in den USA starten und das könnte auch weiterhin Druck auf die Rohölpreise bringen, die seit Beginn des Jahres schon um rund 15 Prozent zurückgefallen sind.
Das bringt widerum die OPEC immer stärker unter Druck. Es verdichten sich die Hinweise, dass es bis spätestens Mitte des Monats ein Sondertreffen geben könnte, woran wohl nun auch Russland teilnehmen wird. Bislang hatte Moskau hier keine Notwendigkeit gesehen.
Die am Freitag veröffentlichten Konjunkturdaten fielen diesseits und jenseits des Atlantiks überwiegend schlecht aus. Nur der Konjunkturerwartungsindex der Universität Michigan überraschte per Januar mit einem Wert von 99,8 statt der erwarteten 99,1 Punkten.
Trotzdem und der Tatsache, dass Großbritannien seit Samstag nicht mehr Mitglied der Europäischen Union ist, geriet der US-Dollar am Devisenmarkt im Vergleich zum Euro unter Druck. Die Händler ignorierten die Tatsache, dass die europäische Wirtschaft im vierten Quartal nur noch um 0,1 Prozent zulegen konnte und in Frankreich und Italien sogar geschrumpft ist.
Beste Vorgaben also für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise zum Wochenstart weiter deutlich spürbar nachgeben werden. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen zumindest aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von gut einem Cent pro Liter erwarten, womit wieder ein neues Langzeittief erreicht werden würde. Wer jetzt seinen Bestand noch nicht aufgefüllt hat, sollte den Markt in den nachten Tagen gut verfolgen, denn ein plötzlicher Richtungswechsel ist je nach Nachrichtenlage um den Coronavirus und den OPEC-Bemühungen jederzeit möglich.
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angebot
en werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)