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Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise auf Richtungssuche - Heizölpreise im Seitwärtstrend!
 
» 18.06.2020 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern im Laufe des Tages weitgehend stabil gezeigt, obwohl es einige wichtige Markteinflüsse gegeben hat. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen hierzulande heute nur wenig verändert in den Handel starten.

Aktuell stehen die August-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" weiterhin bei 40,40 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 37,60 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1250 US-Dollar gehandelt.

Die optimistische Prognose der Internationalen Energieagentur (IEA), die in ihrem Monatsbericht die Öl-Nachfrageentwicklung deutlich positiver als noch vor vier Wochen beurteilte, wurde von bearish, also preisdrückend ausgefallenen API-Ölbestandsdaten wieder mehr oder weniger egalisiert, sodass sich die Rohölpreise auch gestern lange Zeit seitwärts bewegten.
Die Händler warteten mit Spannung auf die DOE-Ölbestandsdaten und den OPEC-Monatsbericht, der gegen 15 Uhr veröffentlicht wurde, aber keine spürbare Reaktion an der Börse hervorrief. Die Prognose zur globalen Nachfrage wurde unverändert belassen, die erwartete Ölproduktion ausserhalb der OPEC für dieses Jahr um 0,3 Millionen Barrel nach oben korrigiert. Insgesamt betonte man aber auch die Unsicherheiten, die derzeit in den Schätzungen liegen.
Fakten lieferte wenig später dann aber das Department of Energy (DOE) mit ihrem wöchentlichen Report über die Entwicklung der Ölbestände in den USA. Diese gingen in Summe um knapp zwei Millionen Barrel zurück, was leicht bullish zu werten war, zumal die API-Zahlen vom Vortag ja noch einen deutlichen Aufbau hervorbrachten. Preisdrückend wirkte aber der weitere Rückgang der Gesamtnachfrage um 0,3 Millionen Barrel. Die Ölproduktion reduzierte sich um 0,6 Millionen Barrel pro Tag, wobei es hier einen Sondereffekt wegen des Evakuierung von Ölplattformen im Golf von Mexiko aufgrund des Tropensturms Cristobal gab.
Alles in Allem hatten auch die DOE-Zahlen kaum Einfluss auf das Handelsgeschehen am Ölmarkt. Die Ölpreise blieben also auf Richtungssuche!

Auch am Devisenmarkt blieben die Kursausschläge im Verhältnis zwischen dem Euro und der Ölwährung US-Dollar in Grenzen. Neue Markt bewegende Meldungen waren hier Mangelware. Heute könnte aber wieder etwas Bewegung in den Handel kommen, denn aus den USA werden die gerade in diesen Zeiten sehr wichtigen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung veröffentlicht.  
 
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute kaum verändert in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht nur ein kleines Plus in einer Größenordnung von 0,2 Cent pro Liter erwarten. Die Nachfrage hat sich in den letzten Tagen weiter abgeschwächt und kann als für diese Jahreszeit normal beschrieben werden. Trotzdem liegen die Lieferzeiten in einigen Regionen immer noch bei mehreren Wochen. In Anbetracht der Tatsache, dass aufgrund der geplanten Mehrwertsteueränderung zum Jahresende und der CO2-Abgabe mit einer erhöhten Nachfrage zum Jahresende hin zu rechnen ist, raten wir bereits jetzt zur rechtzeitigen Bestellung, vor allem in Regionen wo die Lieferfristen schon in den September/Oktober hinein gehen.

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.


 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)