Heizöl-Markt aktuell: Öl- und Heizölpreise ziehen deutlich an!
» 18.09.2020 «
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern vor allem am späten Nachmittag deutlich angezogen und sind in etwa auf Tageshoch aus dem Handel gegangen. Auch heute Morgen stehen in Asien überwiegend Pluszeichen an den Kurstafeln, sodass die Heizöl-Notierungen heute mit deutlichen Aufschlägen in den letzten Tag der Woche starten werden.
Aktuell stehen die November-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 43,60 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 41,25 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar etwas an Boden gut machen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1855 US-Dollar gehandelt.
Nachdem die viel beachteten US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) unterm Strich eher gemischt ausgefallen sind und Hurrikan "Sally" keine größeren Schäden an den Ölanlagen im Golf von Mexiko angerichtet hatte, starteten die Rohölpreise gestern am Morgen zunächst mit leichten Abschlägen in den asiatisch geprägten Handel. Doch schon zum Handelsstart in Europa zogen die Futures wieder an.
Die Händler erwarteten offenbar bullishe, also preistreibende Impulse vom Treffen des Joint Ministerial Monitoring Committee (JMMC), das ja gestern stattgefunden hat. Dabei beschlossen die Delegierten, den Zeitraum für die Kompensation der bisherigen Überproduktionen einiger Länder bis Jahresende zu verlängern. Außerdem kann im Oktober eine außerordentliche Sitzung einberufen werden, falls die Marktlage dies erfordern würde. Einen Vorschlag, die Fördermengen weiter zu reduzieren, gab es aber nicht.
Am Markt wurde das Ergebnis etwas überraschend mit Käufen quittiert und die Ölpreise zogen am späten Abend deutlich an. Unterstützung kam dabei zusätzlich von den US-Meteorologen, die ein neues tropisches Tiefdruckgebiet beobachten, das sich schon bald zu einem neuen Hurrikan entwickeln könnte.
Die gestern veröffentlichten Wirtschaftsindikationen aus den USA fielen gemischt aus. Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung stiegen im Vergleich zur Vorwoche leicht an, die weitergeführten Jobgesuche gingen hingegen leicht zurück. Etwas unter den Erwartungen der Analysten lagen die 1,47 Millionen Wohnbaugenehmigungen per August, während der Philadelphia Fed Herstellungsindex die Prognose mit 15 Punkten genau traf.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar wieder etwas zulegen, nachdem es ja in den letzten Tagen überwiegend Verluste gegeben hatte. Die zumindest nicht überzeugenden US-Konjunkturdaten halfen dabei wohl ebenso, wie eine technische Reaktion auf die Euro-Verluste der letzten Tage.
Trotz der Währungsgewinne werden die Heizölpreise hierzulande heute leider mit deutlichen Aufschlägen in den letzten Handelstag der Woche starten. Aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus von mindestens einem Cent pro Liter erwarten. In einigen Regionen wurde der Preisanstieg aber schon gestern realisiert. Trotz des jüngsten Anstieges befinden sich die Notierungen immer noch auf einem äußerst günstigem Niveau, dass eine hervorragende Chance zur Bevorratung bietet. Auch eine Aufstockung des Vorrates mit einer kleineren Menge ist durchaus sinnvoll, zumal ja im neuen Jahr eine empfindliche Preiserhöhung aufgrund von CO2-Abgabe und Mehrwertsteuer ansteht.
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein,
darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)