Heizöl-Markt aktuell: Öl- und Heizölpreise verteuern sich!
» 19.02.2020 «
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im Laufe des Nachmittags ins Plus gedreht und starten auch heute Morgen mit deutlichen Aufschlägen in den asiatisch und europäisch geprägten Handel. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen hierzulande etwas höher erwartet.
Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 58,20 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 52,50 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar weiter zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen knapp unterhalb der 1,08-Dollar-Marke gehandelt.
Nach einer Zwischenerholung schien es gestern so, als würden die Rohölpreise nun wieder den Weg nach unten einschlagen. Neben der nach wie vor bearish, also preisdrückend zu wertende Marktlage belastete ein per Februar deutlich zurückgegangener ZEW Konjunkturerwartungsindex die Börsen. Statt der erwarteten 21,5 Punkte gab es hier nur 8,7 nach 26,7 Zähler im Vormonat.
Mit einem überraschend gut ausgefallenen Empire State Index aus den USA konnte sich der Ölmarkt dann aber stabilisieren und als die Meldung über einen Angriff auf ein Transportschiff im Hafen von Tripolis über die Ticker lief, ging es mit den Futures dann deutlich nach oben. Die Marktteilnehmer fürchten eine Eskalation der Lage in Libyen, die dafür sorgen könnte, dass die derzeitigen Exportausfälle längerfristiger Natur werden könnten.
Nur eine leicht stützende Randnotiz ist sicherlich die von der US-Regierung verhängten Sanktionen gegen den russischen Ölkonzern Rosneft, der beim Export von venezolanischem Öl behilflich gewesen sein soll.
Auch die Hoffnung, dass der Höhepunkt der Corona-Epidemie bald erreicht sein könnte, treibt die Ölpreise an, die heute Morgen mit deutlichen Gewinnen in den asiatisch geprägten Handel gestartet sind.
Keine Neuigkeiten gibt es seitens der OPEC. So wie es aussieht, wird es wohl nicht zu einem vorgezogenen Treffen kommen. Doch bereits Anfang März steht das nächste offizielle Meeting in Wien an, wo über eine Reaktion auf die zuletzt deutlich gefallene globale Ölnachfrage diskutiert werden wird.
Am Devisenmarkt bleibt der Euro in diesen Tagen unter Druck. Im Vergleich zum US-Dollar fiel unsere Gemeinschaftswährung erstmals seit Mitte April 2017 wieder unter die 1,08-Dollar-Marke. Neben den Auswirkungen des Coronavirus, belasteten gestern zusätzlich die schwachen Konjunkturdaten aus der EU, während aus den USA eher gute Wirtschaftsindikationen kamen.
Keine guten Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise heute mit deutlichen Aufschlägen in den Handel starten werden. Erste Preistendenzen und aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von gut einem halben Cent pro Liter erwarten. Seit knapp vier Wochen tendieren die Notierungen nun seitwärts, auf einem aber nach wie vor sehr günstigen Niveau. Im Vergleich zum Vorjahr liegt die Ersparnis aktuell bei rund vier Cent pro Liter.
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluß vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingese
tzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)