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Heizöl-Markt aktuell: Öl- und Heizölpreise starten schwächer in neue Handelswoche!
 
» 12.10.2020 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind im Laufe des Freitages leicht unter Druck geraten und starten auch heute Morgen mit eher schwacher Tendenz in den europäisch geprägten Handel. Erfreulicherweise werden in Folge auch die Heizöl-Notierungen mit leichten bis moderaten Abschlägen erwartet.

Aktuell stehen die Dezember-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 42,40 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde rund 40,20 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar Gewinne verbuchen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1820 US-Dollar gehandelt.

Hurrikan "Delta" hat keine größeren Schäden an den Ölanlagen im Golf von Mexiko verursacht und so kann die Produktion dort bald wieder aufgenommen werden. Auch der zweite Faktor, der in der letzten Woche noch für steigende Rohölpreise gesorgt hatte, ist nun wohl weggefallen. Der Streik der norwegischen Ölarbeiter wurde für beendet erklärt, nachdem sich die Gewerkschaft mit dem Arbeitgeber einigen konnte.
Zudem nimmt die Ölförderung in Libyen immer weiter an Fahrt auf. Am Wochenende vermeldete die National Oil Corporation (NOC), dass die Produktion am größten Ölfeld Sharara nun wieder aufgenommen werden kann. Es sieht also danach aus, als dass der Ölmarkt auch in nächster Zeit sehr gut versorgt sein wird, was tendenziell natürlich wieder etwas auf die Preise drücken sollte.
Auch die Corona-Zahlen gehen weiter kräftig nach oben, sodass auch auf Nachfrageseite nicht mit einer Erholung, eher mit einem Rückgang zu rechnen ist.
Die Zahl der aktiven US-Ölanlagen ist die dritte Woche in Folge angestiegen. Das Öl-Dienstleistungsunternehmen Baker Hughes vermeldete am Freitagabend einen Anstieg um weitere 4 auf nunmehr 193 Einheiten. Somit ist auch von dieser Seite ein eher preisdrückender Impuls zu erwarten.

Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar schöne Gewinne erzielen und dabei von überraschend guten Konjunkturdaten aus Italien profitieren. Hier ist die Industrieproduktion per August um 7,7 Prozent und somit deutlich stärker als erwartet angestiegen. Dies nährt Hoffnungen auf eine nachhaltige wirtschaftliche Erholung, nachdem das Land von der Corona-Krise ja besonders hart getroffen wurde.
 
Zum Wochenstart gibt es also insgesamt recht gute Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise aller Voraussicht nach mit Abschlägen in den Tag starten werden. Zumindest lassen aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von bis zu knapp einen halben Cent pro Liter erwarten. Nachdem es in der letzten Woche den größten Anstieg seit Monaten gegeben hat und die Notierungen mittlerweile auf den höchsten Stand seit Anfang September stehen, ist dies sicherlich eine gute Nachricht für alle Verbraucher die noch nicht bestellt haben. Da für alle Lieferungen ab dem 1. Januar die neue CO2-Abgabe und die wieder höhere Mehrwertsteuer erhoben werde muss, ist dringend anzuraten, rechtzeitig zu ordern. In einigen Regionen sind die Liefertermine für das alte Jahr bereits knapp!

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden
Heizungen eingesetzt werden.


 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)