» 14.02.2020 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im Laufe des Tages wieder Gewinne verbuchen können und gehen heute weitgehend stabil in den letzten Handelstag der Woche. In Folge werden die Heizöl-Notierungen aller Voraussicht nach ebenfalls mit weiteern Aufschlägen starten.
Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 56,40 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 51,50 Dollar. Der Euro gibt im Vergleich zum US-Dollar erneut nach und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,0840 US-Dollar gehandelt.
Bearishe, also preisdrückende Meldungen können den Ölmarkt in diesen Tagen scheinbar nicht mehr viel anhaben. So tendierten die Rohölpreise auch gestern wieder nach oben, obwohl die Faktenlage eher das Gegenteil hätte vermuten lassen.
Der Coronavirus breitet sich vor allem in China weiter rasant aus und lähmt die dortige Wirtschaft. Die OPEC würde gerne auf die dadurch schwächere Ölnachfrage reagieren, kann wohl aber nicht, weil Russland nach wie vor nicht mit an Boot ist. Die Händler warten beinahe stündlich auf Nachrichten aus dem Kreml.
Der gestern vermeldete Monatsreport der Internationalen Energieagentur (IEA) betätigte in der Tendenz die Berichte von EIA und OPEC. In Paris wurde die Erwartung zum globalen Ölnachfragewachstum für dieses Jahr sogar um 0,4 Millionen Barrel reduziert, während man von einer unveränderten Ölproduktion ausserhalb der OPEC ausgeht und die US-Ölbestände sind in dieser Woche wieder unerwartet deutlich angestiegen.Aber auch das konnte die Ölpreise nicht vom Weg nach oben aufhalten und so schlossen die Futures dann sogar auf Tageshoch, das heute Morgen im asiatisch geprägten Handel bisher auch gehalten werden konnte.
Am Devisenmarkt bleibt der Euro weiter unter Druck und hat im Vergleich zum US-Dollar den tiefsten Stand seit knapp drei Jahren erreicht. Es setzt sich unter den Händlern immer mehr die Erkenntnis durch, das gerade die sehr exportlastige europäische Wirtschaft vom Coronavirus betroffen sein könnte.
Zu Wochenschluss also keine guten Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise aller Voraussicht nach mit weiteren leichten Aufschlägen starten werden. Zumindest lassen aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen aus morgendlicher Sicht ein Plus von 0,3 bis 0,5 Cent pro Liter erwarten. Trotzdem liegen die Notierungen immer noch auf einem äußerst günstigen Niveau, in Nähe der Tiefstände der letzten zwei Jahre. Wer also noch nicht auf- bzw. nachgetankt hat, sollte dies in diesen Tagen tun und dabei auch die derzeit wieder recht langen Lieferzeiten nicht außer Acht lassen.
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)