Heizöl-Markt aktuell: Öl- und Heizölpreise im Aufwärtstrend!
» 03.02.2021 «
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten konnten auch gestern wieder, auf den mittlerweile höchsten Stand seit knapp einem Jahr, zulegen. Gleichzeitig bleibt der Euro unter Druck, sodass die Vorgaben für die heimischen Heizöl-Notierungen leider auch heute wieder nicht die besten sind.
Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 57,70 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 54,90 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar weiter zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,2040 Dollar gehandelt.
Trotz der global gesehen weiter starken Corona-Beschränkungen hält sich der Druck auf die Rohölpreise nach wie vor in Grenzen. Gestern gab es sogar weitere deutliche Aufschläge die dazu geführt haben, dass die Notierungen den höchsten Stand seit rund einem Jahr erreicht haben.
Der stärkste bullishe, also preistreibende Faktor bleibt die große Geschlossenheit innerhalb der Ölförderländer. Die OPEC+ Gruppe hatte ja vor rund einem Monat beschlossen, die Fördermengen bis auf weiteres nicht anzuheben und Saudi-Arabien reduziert seit Anfang Februar seine Exporte freiwillig um eine Million Barrel pro Tag.
Hinzu kommt, dass es derzeit nicht danach aussieht, als könnten die Sanktionen gegen den Iran in nächster Zeit gelockert werden. Laut einem Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) gibt es neue Verstöße gegen die Vorgaben aus dem Atomabkommen von 2015. Sollte Teheran sich jedoch nicht an die Vereinbarung von damals halten, wird wohl auch die Biden-Administration bei dem von Donald Trump verhängten Ölembargo bleiben.
Neutral wirkt die neue Einschätzung des technischen Gremiums der OPEC+ Gruppe, des Joint Technical Committee (JTC), bezüglich der Entwicklung der globalen Ölnachfrage. Man geht zwar im Vergleich zum letzten OPEC-Monatsbericht von einem weiteren Rückgang um 0,3 Millionen Barrel pro Tag aus, rechnet aber aufgrund der starken Kürzungen in den nächsten Monaten trotzdem mit einer Unterversorgung von bis zu zwei Millionen Barrel pro Tag.
Die gestern nach Börsenschluss vom American Petroleum Institute (API) vermeldeten US-Ölbestandsdaten überraschten mit einem weiteren deutlichen Abbau von in Summe über sechs Millionen Barrel. Die Analysten hatte im Vorfeld mit weitgehend unveränderten Vorräten gerechnet.
Am Devisenmarkt ist der Euro im Vergleich zum US-Dollar auf den niedrigsten Stand seit Anfang Dezember zurückgefallen. Die Wirtschaft in der Eurozone schrumpfte im vierten Quartal letzten Jahres um 0,7 Prozent und für das Gesamtjahr ergibt sich ein Rückgang von 6,8 Prozent. Die Analysten hatten im Vorfeld mit besseren Zahlen gerechnet. Auch aus China wurde heute Morgen ein schwacher Einkaufsmanagerindex aus dem Dienstleistungssektor veröffentlicht, was tendenziell den Dollar stützen sollte.
Auch heute gibt es also wieder sehr schlechte Vorgaben für den heimischen Markt, wo die Heizölpreise mittlerweile auf das höchste Niveau seit April letzten Jahres geklettert sind. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen für heute aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von 0,2 bis 0,5 Cent pro Liter erwarten. Die Nachfrage hat sich in den letzten Tagen zwar etwas belebt, insgesamt bleibt das Bestellaufkommen aber auf einem für die Jahreszeit eher geringen Niveau. Entsprechend kurz sind auch die Lieferzeiten.
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizun
gsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)