Heizöl-Markt aktuell: OPEC will Fördermengen weiter kürzen - Öl- und Heizölpreise unbeeindruckt
( 06.12.2019 )
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich auch gestern wieder von der stabilen Seite gezeigt, obwohl die OPEC überraschend schnell verkündet hat, dass die offizielle Fördermenge um 0,5 Millionen Barrel pro Tag gekürzt werden soll. Somit gehen auch die Heizöl-Notierungen hierzulande aller Voraussicht nach kaum verändert in den letzten Handelstag der Woche.
Aktuell stehen die Februar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 63,30 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 58,40 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar leicht verbessern und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1105 Dollar gehandelt.
Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) hat gestern bei ihrer Vollversammlung in Wien beschlossen, die gemeinsam mit den anderen am Förderabkommen beteiligten Nicht-OPEC-Ländern vereinbarte Produktionsmenge weiter zu kürzen. Die bisher geltende Drosselung von 1,2 Millione Barrel vom Dezember 2017, soll nun nochmals um 0,5 Millionen Fass ausgeweitet werden, zunächst befristet bis Ende März 2020. Allerdings müssen die nicht dem Kartell angehörenden Länder heute offiziell noch zustimmen.
Auf die Rohölpreise hatte dieser, im Vorfeld eigentlich so nicht unbedingt erwartete, Beschluss bislang kaum größere Wirkung entfacht. Zum einen wurde die bisherige Quote in den meisten Monaten ohnehin deutlich übererfüllt, zum anderen soll es für Russland eine formale Änderung geben, die zusätzlich etwas mehr Öl auf den Markt bringen wird. Ingesamt sollte sich, nach Meinung der meisten Analysten, am derzeit verfügbaren physischen Angebot nur wenig ändern.
Somit wird der Fokus der Börsianer in den nächsten Tagen und Wochen wohl wieder auf die Nachfrageseite und hier speziell auf den Handelskonflikt zwischen den USA und China gerichtet sein. Auch die Monatsberichte von EIA, OPEC und IEA stehen in der nächsten Woche zur Veröffentlichung an und werden sicherlich auch Auswirkungen auf die Preisfindung am Ölmarkt haben.
Die Konjunkturdaten liefern derzeit weiterhin ein recht gemischtes Bild. Während die Arbeitsaufträge der deutschen Industrie und die EU-Einzelhandelsumsätze gestern enttäuschten, gingen die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in dieser Woche um 10.000 auf 203.000 zurück.
Trotz der eher schwachen Wirtschaftsindikationen aus der EU und den positiven Zahlen aus den USA, konnte der Euro gestern im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar weiter leicht zulegen und sogar die 1,11-Dollar-Marke übersteigen. Auch heute Morgen zeigt sich die Gemeinschaftswährung auf relativ hohem Niveau weiterhin stabil.
Dank der leichten Währungsgewinne werden auch die Heizölpreise hierzulande weitgehend unverändert in den letzzen Handelstag der Woche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht nur minimale Aufschläge in einer Größenordnung von 0,2 Cent pro Liter erwarten. Er scheint, als würde das OPEC-Treffen keine größeren Kursänderungen bringen und somit deutet Vieles darauf hin, dass sich der stabile Seitwärtstrend auch in den nächsten Tagen und Wochen fortsetzen wird.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)