» 15.12.2020 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern nach Veröffentlichung des OPEC-Monatsberichtes kurzzeitig deutlich nachgegeben, konnten sich im Laufe des Tages aber wieder erholen. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzulande kaum verändert in den heutigen Handel starten.
Aktuell stehen die Februar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei gut 50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 46,70 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar gut behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,2150 US-Dollar gehandelt.
Gestern tendierten die Rohölpreise im europäisch geprägten Handel zunächst lange Zeit seitwärts. Als dann am Nachmittag der Monatsbericht der OPEC veröffentlicht wurde, sackten die Notierungen binnen kurzer Zeit um rund 1,5 Dollar pro Barrel ab.
Der Markt reagierte dabei auf die deutliche Rücknahme der Prognose zur globalen Ölnachfrage, die im nächsten Jahr im Vergleich zum letzten Bericht um 370.000 Barrel pro Tag nach unten korrigiert wurde. Zwar rechnen die Experten des Kartells gleichzeitig auch mit einem Rückgang der Ölproduktion, doch bei weitem nicht im gleichen Maße. Außerdem vertraut diese Einschätzung zu einem gewissen Teil auch auf die konsequente Einhaltung der vereinbarten Förderquoten, die in der Vergangenheit nicht immer zu Gänze gegeben war.
Trotzdem ging es mit den Öl-Futures dann im Laufe des Abends ebenso schnell wieder nach oben, ohne dass es entsprechende bullishe, also preistreibend zu wertende Meldungen dazu gab.Im Gegenteil, die Corona-Lage in vielen Ländern macht neue einschränkende Maßnahmen nötig, nicht nur in Deutschland. Auch der Bürgermeister von NewYork bezeichnete die Wahrscheinlichkeit eines totalen Lockdowns als hoch.
Zwar wurde auch in den USA gestern mit der Impfung begonnen, doch bis hier ein ausreichender Schutz in der Bevölkerung hergestellt ist, wird es noch Monate dauern.
So wird der Virus unsere Gesellschaft und Wirtschaft wohl noch einige Zeit begleiten und natürlich stellt sich gerade für Ökonomen die Frage, welche Langzeitschäden verursacht werden. An den Börsen scheint dies derzeit niemanden sonderlich zu interessieren.Wenig Bewegung gab es gestern am Devisenmarkt. Der Euro pendelte im Vergleich zum US-Dollar den ganzen Tag eng am Ausgangskurs und ging weitgehend unverändert aus dem Handel. Die Händler warten in diesen Tagen mit Spannung auf die Fortsetzung der Verhandlungen über ein Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Großbritannien.
Ingesamt also recht stabile Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreises heute ohne große Veränderung in den Tag starten werden. Mittlerweile ist die CO2-Abgabe in den allermeisten Gebieten in den Notierungen enthalten, was endlich wieder Stabilität in die Kursentwicklung bringt. Bereits jetzt deutet sich an, dass die Nachfrage in den nächsten Wochen sehr schwach ausfallen wird, was die Chancen auf fallende Notierungen zu Jahresbeginn deutlich erhöht. Voraussetzung für einen deutlichen Rückgang der Heizölpreise wäre aber auch eine schwache Entwicklung an den internationalen Ölmärkten. Auch das ist in Anbetracht der nach wie vor angespannten Corona-Lage sicherlich nicht auszuschließen.
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernw ärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)