» 17.09.2020 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im Laufe des Tages deutliche Gewinne erzielt und sind auf Tageshoch aus dem Handel gegangen. Heute Morgen geben die Futures aber schon wieder nach, sodass die Heizöl-Notierungen hierzulande weitgehend stabil bis leicht nachgebend in den Tag starten.
Aktuell stehen die November-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 41,70 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 39,70 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar erneut zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,1770 US-Dollar gehandelt.
Mit deutlich gefallenen US-Ölbestandsdaten, vermeldet durch das American Petroleum Institute (API) und Hurrikan "Sally", der seine Fortbewegungsgeschwindigkeit verringerte, gleichzeitig aber wieder von Kategorie eins auf zwei hochgestuft wurde, zogen die Rohölpreise gestern vom Start weg an.
Im weiteren Verlauf des Tages ging es mit den Futures immer weiter nach oben, obwohl der Hurrikan keine größere zerstörerische Wirkung entfacht hatte und zudem vermeldet wurde, dass der Iran seine Ölförderung, trotz der harten US-Sanktionen, deutlich gesteigert hat.
Hinweise auf einer sehr robuste Kraftstoffnachfrage in China stütze die Ölpreise ebenso wie ingesamt recht solide Konjunkturdaten.
Die mit Spannung erwarteten DOE-Ölbestandsdaten fielen gemischt aus. Bei Rohöl gab es mit 4,4 Millionen einen deutlich geringeren Abbau als bei den API-Zahlen vom Vortag, dafür gingn die Benzin-Vorräte aber etwas zurück. Die Gesamtnachfrage fiel im Vergleich zur Vorwoche um weitere 1,7 Millionen Barrel pro Tag zurück, die US-Ölproduktion konnte sich nach Hurrikan "Laura" wieder erholen und liegt derzeit bei 10,9 Millionen Barrel pro Tag.
Ingesamt lieferten die Zahlen leicht bearishe, also preisdrückende Impulse, die Futures reagierten aber nur kurz nach Bekanntgabe entsprechend nachgebend. Wenig später ging es schon wieder nach oben.
Heute morgen fallen die Notierungen im Vorfeld des Meetings des JMMC (Joint Ministerial Monitoring Committee) teilweise wieder deutlich zurück. Man darf gespannt sein, welche Impulse von diese Treffen ausgehen werden.
Am Devisenmarkt hat der Euro im Vergleich zum US-Dollar weiter an Wert verloren und startet auch heute Morgen mit deutlichen Verlusten in den asiatischen Handel. US-Notenbankchef Jerome Powell hatte nach der gestrigen Zinssitzung gesagt, dass die aktuelle Ausrichtung der Fed angemessen sei. Einige Marktteilnehmer hatten hier wohl Hinweise auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik erwartet.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute nur wenig verändert, in einigen Regionen möglicherweise auch mit leichten Abschlägen in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht im Durchschnitt ein Minus von bis zu 0,3 Cent pro Liter erwarten. Das Preisniveau bleibt also äußerst attraktiv und das Bestellaufkommen entsprechend hoch. In den kommenden Tagen und Wochen dürften die Lieferzeiten daher wieder ansteigen. Es ist dringend anzuraten, diese gut zu beobachten und rechtzeitig zu bestellen, damit die Lieferung noch zuverlässig im alten Jahr erfolgen kann. Ab dem ersten Januar wird Heizöl dann aufgrund von CO2-Abgabe und Mehrwertsteuererhöhung um rund 9 Cent pro Liter teuerer.
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwä rmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)