Etteldorf Landhandel - Metterich Eifel

Shell Markenpartner
Heizöl-Markt aktuell: Läger sind voll - Öl- und Heizölpreise bleiben unter Druck!
 
» 20.04.2020 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich am Freitag noch halbwegs halten können, starten aber heute Morgen schon wieder mit Abschlägen in den asiatisch und europäisch geprägten Handel. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen hierzulande die neue Handelswoche mit Minuszeichen eröffnen.

Aktuell stehen die Juni-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 27,30 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde nur noch knapp 15 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar erneut nur knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0850 US-Dollar gehandelt.

Die Mai-Kontrakte der US-Rohölsorte West Texas Intermediate sind heute Morgen auf den niedrigsten Stand seit mehr als 20 Jahren gefallen, was aber mit einem Kontraktwechsel zu tun hat. Die in Kürze aktuellen Juni-Verträge werden zu deutlich höheren Preisen gehandelt. Bei kurzfristige Termingeschäften finden Verkäufer aber kaum mehr Käufer, was solche Preisturbulenzen auslöst.
Aber es gibt auch grundsätzlich eine immer größere Diskrepanz zwischen dem Future-Handel an den Börsen und dem physischen Geschäften, denn die Lagerkapazitäten werden vor allem in den USA immer knapper. Die Folge ist, dass immer mehr Rohölproduzenten keine Abnehmer mehr finden und hier Barrelpreise von 2 Dollar gehandelt werden! Dies sind zwar absolute Ausnahmen die aber zeigen, wie schwer angeschlagen der Ölmarkt derzeit ist und es hier sehr wahrscheinlich keine schnelle Erholung geben wird.
Vor allem die in den letzten Wochen von China in die USA umgeleiteten Öllieferungen könnten sich bald fatal auf den US-Markt auswirken, denn es kommen in nächster Zeit eine Vielzahl von Tankern im Golf von Mexiko an, die die noch spärlich vorhandenen Lager- und Raffineriekapazitäten zusätzlich belasten. Die US-Ölimporte, die in diesen Tagen in etwa das Dreifache der sonst üblichen Einfuhren erreichen, sind eine Folge der stark reduzierten Preise des Ölkonzern Saudi Aramco und des gleichzeitigen Shutdowns in China.
In Folge dürften auch immer mehr kleinen US-Ölproduzenten die Luft aus gehen. Die Zahl der aktiven US-Bohranlagen ist in der vergangene Wochen weiter deutlich um 66 auf nunmehr nur noch 438 Einheiten zurückgegangen. In den letzten beiden Jahren lag die Zahl noch bei gut 800 Anlagen. Entsprechend wird auch bald die US-Ölproduktion zurückgehen, was sich mittelfristig dann doch stabilisierend auf die Ölpreise auswirken wird.

Am Devisenmarkt zeigte sich der Euro im Vergleich zum US-Dollar am Freitag kaum verändert und auch heute Morgen startet unsere Gemeinschaftswährung stabil in den asiatisch geprägten Handel. Die Händler warten nun, wie sich die Wirtschaftsdaten diesseits und jenseits des Atlantiks in den nächsten Tagen und Wochen entwickeln werden.

Die Heizölpreise gehen nach diesen Vorgaben heute erfreulicherweise mit weiteren Abschlägen in die neue Handelswoche. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung zwischen einem halben und einen Cent pro Liter erwarten. Wie in den letzten Tagen und Wochen an dieser Stelle schon mehrmals erläutert, ist das Abwärtspotenzial bei den Heizöl-Notierungen immer noch sehr hoch. Dieses kann aber erst dann vollständig gehoben werden, wenn sich Nachfrage, die in den letzten Wochen extrem hoch war, wieder beruhigt. Dies deutet sich in den letzten Tagen an, sodass der Handel bald etwas entlastet werden könnte.


 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)