» 18.02.2020 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im Laufe des Tages weiter leicht nach oben tendiert, gehen heute Morgen aber deutlich schwächer in den asiatisch geprägten Handel. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzulande mit leichten Abschlägen in den Tag starten.
Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei knapp 57 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 51,60 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar erneut nur knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0830 US-Dollar gehandelt.
Obwohl am Ölmarkt nach wie vor eindeutig die bearishen, also preisdrückenden Meldungen überwiegen, stiegen die Rohölpreise in den letzten Tagen immer weiter an. Auch gestern konnten hier bis Handelsschluss wieder Gewinne erzielt werden, während die Produktpreise bereits leicht unter Druck gerieten.
Heute Morgen folgen auch die für Europa maßgebenden Brent-Kontrakte, was sicherlich eine Folge der nach wie vor drückenden Fundamentaldaten ist.
Der durch den Coronavirus verursachte Bedarfsrückgang wird bei den Experten der Citigroup mittlerweile auf rund 3,4 Millionen Barrel geschätzt, was den Rückgang der libyschen Ölförderung mehr als kompensiert. Hier liegt die Produktion aktuell nur noch bei rund 150.000 Barrel pro Tag, sodass sich der Ausfall auf rund eine Million Barrel aufsummiert hat. Um die Gewalt in Libyen zu beenden, sollen nun europäische Kriegsschiffe vor der Küste patrouillieren und illegale Waffenlieferungen unterbinden.Neue Sorgenfalten treibt den Börsianern unterdessen die japanische Konjunktur auf die Stirn, die kurz bevor steht in eine Rezession abzugleiten. Japan ist die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt und einen entsprechend hohen Ölbedarf.
Während sich die OPEC und Russland nach wie vor nicht auf ein gemeinsames Vorgehen in Reaktion auf den deutlichen Rückgang der globalen Ölnachfrage einigen können, verstärkt sich heute Morgen allerdings die Hoffnung, dass der Coronavirus bald den Höhepunkt erreicht haben könnte. Die Zahl der Neuinfizierten stieg innerhalb der letzten 24 Stunden nur noch um 56 Patienten an.
Am Devisenmarkt verharrt der Euro im Vergleich zum US-Dollar weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau und konnte sich auch gestern wieder nur knapp behaupten. Die Anleger sind besorgt über die Folgen des Coronavirus für die sehr exportlästige europäische Wirtschaft, die ja sehr starke Handelsbeziehungen zu China unterhält.
Nachdem sich die Heizölpreise in Deutschland in den letzten Tagen erholen konnten und sogar leicht angestiegen sind, dürfte es heute wieder etwas nach unten gehen. Zumindest lassen aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von gut einem halben Cent pro Liter erwarten. Nach wie vor liegen die Notierungen somit deutlich unter dem Vorjahresniveau und in etwa auf den Preiskurven der Jahre 2018 und 2019. Mit einem Bevorratungskauf kann man derzeit also weiterhin nur wenig falsch machen.
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses ka nn problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)