Heizöl-Markt aktuell: Förderkürzungen werden verlängert - Heizölpreise ziehen an!
» 08.06.2020 «
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich am Freitag weiter verteuert und ziehen auch heute Morgen nochmals an, nachdem die zu Ostern vereinbarten Förderkürzungen der OPEC+ Gruppe um einen weiteren Monat bis Ende Juli verlängert werden. In Folge geht es mit den Heizöl-Notierungen zum Wochenstart deutlich nach oben.
Aktuell stehen die August-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 42,90 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde knapp 40 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar, nach den deutlichen Gewinnen der Vortage, zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,1285 US-Dollar gehandelt.
Auch wenn die meisten Analysten und Marktbeobachter bereits damit gerechnet hatten, dass der zu Ostern vereinbarte OPEC-Deal über Ende Juni hinaus verlängert werden würde, so trieben bereits Meldungen aus Insiderkreisen, wonach auch im Juli die Förderkürzung offiziell bei 9,7 Millionen Barrel liegen soll, die Rohölpreise nach oben.
Tatsächlich wurde dies dann am Samstag auch so beschlossen, wobei Mexiko aus der Vereinbarung austrat und somit laut Protokoll 0,1 Millionen Barrel mehr gefördert werden wird. Dies wirkte sich aber ebensowenig auf die Preisfindung aus, wie die Meldung, dass in Libyen die Ölproduktion wieder hochgefahren werden soll, nachdem die Truppen um General Haftar immer mehr an Boden verlieren.
Einen stark bullishen, also preistreibenden Impuls gaben am Freitagnachmittag überraschend positiv ausgefallene Arbeitsmarktdaten aus den USA. Hier gab es bei den Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft per Mai ein Plus von gut 2,5 Millionen, während die Analysten im Vorfeld mit einem Rückgang von 8 Millionen gerechnet hatten. Entsprechend lag die Arbeitslosenquote auch nur bei 13,3 statt wie prognostiziert bei 19,7 Prozent.
Weiter zurückgegangen ist auch die Zahl der aktiven US-Bohranlage. Im Vergleich zur Vorwoche verringerte sich diese um weitere 16 auf nun nur noch 206 Einheiten. Dies ist der niedrigste Stand seit elf Jahren und lässt erwarten, dass die US-Ölfördermengen in den nächsten Wochen und Monaten weiter deutlich zurückgehen werden.
Entsprechend robust starten die Öl-Futures auch heute Morgen in den Handel. Seit Anfang Juni haben die Notierungen nochmals um rund 20 Prozent zugelegt, nachdem Brentöl im April zweitweise sogar unter 20 Dollar notiert hatte.
Am Devisenmarkt gab es am Freitag bereits vor Bekanntgabe der mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktdaten Gewinnmitnahmen beim Euro, der im Vergleich zum US-Dollar bis Handelsschluss dann weitere deutliche Verluste hinnehmen musste. Heute Morgen fiel unsere Gemeinschaftswährung sogar wieder unter die 1,13-Dollar-Marke zurück.
Keine guten Vorgaben also für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise heute mit deutlichen Aufschlägen in den Tag starten werden. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von mindestens einem Cent pro Liter erwarten, in einigen Regionen könnten es auch bis zu zwei Cent werden. Alles in allem stehen die Notierungen aber immer noch auf einem äußerst attraktiven Niveau, auch wenn die Chancen auf neue Tiefstände immer geringer werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)