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Heizöl-Markt aktuell: Fördererhöhungen wohl geringer als erwartet - Heizölpreise ziehen leicht an!
 
» 16.07.2020 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten konnten gestern wieder Gewinne verbuchen, nachdem die Fördererhöhungen der OPEC+ Gruppe wohl nicht ganz so hoch ausfallen werden, wie dies ursprünglich erwartet wurde. In Folge ziehen die Heizöl-Notierungen hierzulande auch heute nochmals etwas an.

Aktuell stehen die September-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 43,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 40,90 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar auf hohem Niveau behaupten und wird weiterhin zu Kursen um 1,14 US-Dollar gehandelt.

Nachdem das American Petroleum Institute (API) am Dienstabend nach Börsenschluss einen deutlichen Abbau bei den US-Ölbeständen vermeldet hatte, starteten die Rohölpreise gestern zunächst mit weiteren Gewinnen in den europäisch geprägten Handel. Mit dem Warten auf die Entscheidung der OPEC+ Gruppe und der Bekanntgabe der DOE-Ölbestandsdaten fielen die Notierungen dann aber wieder etwas zurück.
Als dann bekannt wurde, dass im Rahmen des OPEC-Förderabkommens ab August offiziell um knapp zwei Millionen mehr Öl auf den Markt kommen soll, sackten die Futures kurzfristig ab. Doch die Details sorgten dafür, dass es kurz darauf wieder aufwärts ging. Denn in nächster Zeit ist wohl nur mit einer tatsächlichen Steigerung von gut einer Millionen Barrel pro Tag zu rechnen, da einige Länder die Quoten in den vergangenen Monaten nicht erfüllt haben und diese Mengen in den nächsten Wochen entsprechend kompensieren müssen.
Außerdem gab es positive Statements vom saudi-arabischen Ölminister Prinz Abdulaziz bin Salman und dem Chef der Internationalen Energieagentur, Fatih Birol, die Anzeichen für eine Erholung der Nachfrage und den Markt in ein Gleichgewicht zurückkehren sehen.
Einen weiteren Schub nach oben gab es dann nach Veröffentlichung der US-Ölbestandsdaten durch das Department of Energy (DOE). Mit deutlichen Abbauten bei Rohöl und Benzin, wurden die API-Zahlen vom Vortag in etwa bestätigt. Außerdem stieg die Gesamtnachfrage im Vergleich zur Vorwoche um 0,4 Millionen Barrel an, während die Ölproduktion, trotz der wieder gestiegenen Ölpreise weiterhin unverändert bei 11 Millionen Barrel pro Tag liegt.
Kaum verwunderlich, dass die Futures in etwa auf Tageshoch aus dem Handel gingen, obwohl die Corona-Neuinfektionen in den USA mit über 70.000 neuerlich einen Rekordwert erreichten.

Am Devisenmarkt konnte sich der Euro im Vergleich zum US-Dollar weiter auf dem höchsten Niveau seit Jahresanfang 2019 behaupten und dabei von guten Konjunkturzahlen profitieren. In den USA ist die Industrieproduktion im Juni stärker als erwartet um 5,4 Prozent gestiegen und auch in China lag der Wert mit plus 4,8 Prozent leicht oberhalb der Prognose. Hier gab es außerdem im zweiten Quartal ein um 3,2 Prozent gestiegenen Bruttoinlandsprodukt.
 
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute mit weiteren Aufschlägen starten, nachdem die Notierungen ja bereits gestern etwas angezogen haben. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von knapp einem halben Cent pro Liter erwarten. Viele Verbraucher bestellten gestern noch schnell auf sehr attraktiven Niveau, sodass die Nachfrage im Vergleich zu den letzten Tagen deutlich höher war. Insgesamt bleibt es aber bei einem ruhigen sommerlichen Geschäft mit wohl auch weiterhin halbwegs stabilen Preisen.

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthe rmie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.


 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)