Heizöl-Markt aktuell: DOE-Daten drücken nur kurzzeitig auf Ölpreise - Heizölpreise geben trotzdem nach!
( 12.12.2019 )
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind auch gestern kaum verändert aus dem Handel gegangen. Deutlich gestiegene US-Ölbestände belasteten die Futures nur vorübergehend. Dank eines gestiegenen Eurokurses, werden die Heizöl-Notierungen hierzulande jedoch aller Voraussicht nach mit leichten bis moderaten Abschlägen in den heutigen Tag starten.
Aktuell stehen die Februar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei knapp 64 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 58,85 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar schöne Gewinne erzielen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1150 Dollar gehandelt.
"Da steh` ich nun, ich armer Tor. Und bin so klug als wie zuvor!" mögen sich viele Analysten und Marktbeobachter nach der OPEC-Entscheidung von letzter Woche denken, denn so richtig viel anzufangen weiß die Börse damit bislang offenbar nicht. Zwar fiel die vereinbarte Förderkürzung mit der zusätzlichen "Fleißaufgabe" aus Saudi-Arabien in Summe und vor allem auf dem Papier doch etwas kräftiger aus, als zunächst erwartet, insgesamt gesehen dürfte dies an der mehr als guten Versorgungslage in nächster Zeit aber kaum etwas ändern und so war der anfangs noch bullishe, also preistreibende Effekt schnell verflogen.
Der EIA-Monatsbericht vom Dienstagabend brachte ebenfalls keine neuen Impulse und auch im Report der OPEC, der gestern am frühen Nachmittag veröffentlicht wurde, waren keine großartigen Neuerungen enthalten.
Nach wie vor drücken die zähen Verhandlungen zwischen den USA und China auf die Rohölpreise, auch wenn es nach den letzten Informationen wohl zu einem Aufschub der für den 15. Dezember geplanten neuen US-Zölle kommen sollte. Zusätzlich gab es in dieser Woche laut dem American Petroleum Institute (API) einen deutlichen Aufbau der US-Ölbestände, den das Department of Energy (DOE) gestern am Nachmittag bestätigte. Auch hier wurde ein ebenso unerwartet wie kräftiger Anstieg von in Summe mehr als zehn Millionen Barrel ermittelt.
In erster Reaktion gaben die Futures deutlich nach, im weiteren Verlauf wurden die Gewinne aber fast wieder vollständig abgegeben, denn die ebenfalls vermeldete rückläufige US-Ölproduktion wirkte preistreibend und könnte eventuell schon ein erster Vorbote für ein Nachlassen des US-Schieferölbooms sein. Seit Beginn des Jahres geht ja bekanntlich die Zahl der aktiven US-Bohranlagen ständig zurück und liegt derzeit auf dem niedrigsten Stand seit März 2017. Dass sich diese Entwicklung irgendwann auf den physischen Markt niederschlagen wird, war und ist absehbar.
Am Devisenmarkt konnte der Euro gestern im Vergleich zum US-Dollar einen kräftigen Satz nach oben machen, als US-Notenbankchef Jerome Powell nach der US-Notenbanksitzung erklärte, dass es erst bei einem signifikanten Anstieg der Inflation weiterer Zinsschritte bedarf. Somit rechnen die Börsianer auch in Zukunft mit stabilen US-Zinsen, was den Greenback etwas unter Druck brachte und unserer Gemeinschaftswährung zu Gewinnen verhalf.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben auch heute wieder weitgehend stabil bis leicht schwächer in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von 0,4 bis 0,6 Cent pro Liter erwarten. Insgesamt setzt sich das vorweihnachtlich ruhige Geschäft weiter fort, was in dieser ansonsten sehr von Hektik geprägten Zeit sicherlich positiv ist. Die Preisunterschiede von einem auf den nächsten Tag bleiben weiterhin so gering, dass der Bestellzeitpunkt derzeit nicht die ganz große Rolle spielt. Wichtig ist aber nach wie vor, dass rechtzeitig geordert wird, denn die Lieferzeiten sind vielerorts immer noch recht lang.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)