Heizöl-Markt aktuell: DOE-Bestandsdaten stoppen Verfall der Ölpreise - Heizölpreise ziehen leicht an!
» 24.01.2020 «
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern am späten Nachmittag nach Bekanntgabe der DOE-Ölbestandsdaten wieder erholt, nachdem es zuvor einen deutlichen Preisverfall gegeben hatte. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzulande aller Voraussicht nach mit leichten Aufschlägen in den letzten Handelstag der Woche starten.
Aktuell stehen die März-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 62,20 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 55,75 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar weiter zurück und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1050 Dollar gehandelt.
Mit den überraschend bearish, also preisdrückend ausgefallenen Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) und der Sorge vor einer Ausbreitung des Coronavirus und einer in Folge zurückgehenden globalen Ölnachfrage, starteten die Rohölpreise gestern mit Abschlägen in den europäisch geprägten Handel. Mit Eröffnung des US-Handels beschleunigte sich dann der Abwärtstrend, der auch an den Aktienbörsen zu beobachten war.
Erst kurz vor Bekanntgabe der wichtigen US-Ölvorratsdaten durch das Department of Energy (DOE) konnten sich die Futures stabilisieren, was sicherlich auch damit zusammenhing, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in der Krankheit bzw. dem Virus noch keinen "gesundheitlichen Notstand von internationaler Tragweite" sieht.
Die DOE-Daten fielen dann überraschend bullish, also preistreibend aus. In Summe blieben die US-Ölvorräte im Vergleich zur Vorwoche weitgehend unverändert, was nach den API-Zahlen vom Vortag natürlich so nicht erwartet wurde. Spontan ging es mit den Futures wieder nach oben, zumal die Gesamtnachfrage um 2,5 Millionen Barrel pro Tag anstieg und somit sogar leicht über dem Vorjahresmonat lag.
Weitere preistreibende Faktoren sind nach wie vor die Lieferausfälle in Libyen, sowie die Produktionskürzungen im Rahmen des OPEC-Förderabkommens, die laut OPEC-Generalsekretär Barkindo nun auch von Nigeria und vor allem dem Irak besser eingehalten werden.
Am Devisenmarkt verlor der Euro im Vergleich zum US-Dollar am frühen Nachmittag an Wert, nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) weiterhin bei ihrer ultralockeren Geldpolitik bleiben will und aus den USA gute Arbeitsmarktdaten vermeldet wurden. Hier lagen sowohl die Erstanträge, also auch die weitergeführten Anträge auf Arbeitslosenunterstützung unter den Erwartungen der Analysten. Währenddessen konnte sich das Verbrauchervertrauen in der EU nicht wie erwartet erholen und verharrt per Januar weiterhin bei minus 8,1 Punkten.
Heute also ausnahmsweise mal keine guten Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise mit leichten Aufschlägen in den letzten Handelstag der Woche starten werden. Aktuellen Berechnungen und ersten Preistendenzen zur Folge sollte sich das Plus aber in einem engen Rahmen von maximal einen halben Cent pro Liter bewegen. Nach wie vor liegen die Notierungen auf einem äußerst attraktiven Niveau, das gerade sicherheitsorientierte Verbraucher zur Bestandsaufstockung nutzen sollten.
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluß vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis ange
boten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)