» 10.03.2020 « Die Ölpreise an den Internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern nach dem extremen Preisrutsch am morgen im Laufe des Tages wieder stabilisieren können und starten heute Morgen mit Aufschlägen in den asiatisch geprägten Handel. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen mit einem deutlichen Plus in den Tag gehen.
Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 36,90 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 33,50 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar wieder etwas zurück und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1360 US-Dollar gehandelt.
Der gestrigen Handelstag wird in die Börsengeschichte eingehen. Der Preisschock am Ölmarkt ließ auch die Aktienkurse weltweit einbrechen und hat die globale Finanzwelt in einen Krisenmodus versetzt.
Nachdem die Rohölpreise (Brent) am Morgen um rund 30 Prozent bis auf 31 Dollar pro Barrel gefallen waren, gab es eine Erholung bis auf gut 37 Dollar. Im späten Handel brachen die Futures dann nochmals um knapp zehn Prozent ein, was heute Morgen in Asien aber wieder ausgeglichen wurde. Die Ölpreise werden in den nächsten Tagen wohl weiterhin sehr volatil, also schwankungsanfällig bleiben.
Der große Verlierer bei dem Kampf am Ölmarkt könnte Saudi-Arabien sein, das eigentlich hohe Rohöl-Notierungen braucht, um den teueren Staatshaushalt zu finanzieren. Russland hat bereits signalisiert, dass man sehr gut mit niedrigeren Kursen leben kann und die USA ist sicherlich am wenigsten von den Einnahmen aus dem Ölgeschäft abhängig. Dennoch dürfte sich der Preisverfall massiv auf die US-Schieferölindustrie auswirken, denn bei den aktuellen Kursen werden sicherlich keine weiteren Investitionen in die Suche und den Ausbau neuer Ölquellen fließen und so dürfte sich der Markt mittel- und langfristig selbst wieder regulieren.Währenddessen ist nicht zu erwarten, dass sich die Nachfrage nach Öl- und Ölprodukten bald wieder erholen wird. Das Coronnavirus breitet sich weiter aus und legt ganze Volkswirtschaften lahm. In Italien ist mittlerweile das ganze Land abgeriegelt und es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis hier die Wirtschaft kollabieren wird.
Am Devisenmarkt konnte der Euro gestern im Vergleich zum US-Dollar kräftig zulegen, was sicherlich auch mit dem Crash am Ölmarkt zu tun hatte. Im Laufe des Tages musste unsere Gemeinschaftswährung einen Teil der Gewinne aber wieder abgeben. US-Präsident Donald Trump kündigte ein umfangreiches Hilfspaket an, mit dem die Folgen des Cornnavirus abgemildert werden sollen. Dies stützte den Greenback.
Auch am heimischen Heizöl-Markt ging es gestern zeitweise chaotisch zu. Während die Verbraucher in Erwartung sofort fallender Heizölpreise zeitweise alle Internetportale lahmlegten, bekamen die Händler von ihren Lieferanten und Ölgesellschaften nicht einmal einen Preis genannt. Durch die sehr hohe Nachfrage der letzten Tage und Wochen gab es kaum mehr freie Mengen und in manchen Regionen war gar keine Ware mehr zu bekommen. In Folge blieben die Notierungen weitgehend stabil und heute Morgen stehen sogar deutliche Pluszeichen in den Preistabellen. Wir raten all denjenigen, die nicht dringend Heizöl benötigen, mit dem Kauf noch zu warten, bis sich die Lage beruhigt hat. Die gefallenen Rohölpreise werden sicherlich auf die Heizöl-Notierungen durchschlagen. Dies wird aber einige Tage, wenn nicht Wochen in Anspruch nehmen.
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brau chwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluß vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)