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Heizöl-Markt aktuell: Chaos nach OPEC-Pleite - Ölpreise fallen ins bodenlose
 
» 09.03.2020 « Die Ölpreise an den Internationalen Warenterminmärkten befinden sich derzeit im freien Fall, nachdem das OPEC-Treffen in Wien am Freitag ergebnislos abgebrochen wurde. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen mit massiven Abschlägen in die neue Handelswoche

Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei sensationellen 34 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde genau 30 Dollar. Der Euro springt im Vergleich zur "Ölwährung" US-Dollar auf Werte um 1,1460 US-Dollar nach oben.

Das Treffen der OPEC mit den am Förderabkommen beteiligten Nicht-OPEC-Ländern ist am Freitag ergebnislos gescheitert. Es wurde kein neuer Termin vereinbart.
Das Problem war und ist, dass die OPEC die Fördermengen aufgrund der Auswirkungen des Coronavirus um weitere 1,5 Millionen Barrel pro Tag senken wollte, Russland dem Vorhaben aber nicht zugestimmt hat. In Moskau befürchtet man den weiteren Verlust von Marktanteilen an die us-amerikanische Schieferölindustrie, was sicherlich nicht von der Hand zu weisen ist.
In Reaktion auf das Scheitern vom Freitag, hat der saudische Ölkonzern Saudi Aramco die Preise für Öllieferungen im April massiv gesenkt, was an den internationalen Ölmärkten heute Morgen den größten Ölpreisverfall seit Jahrzehnten ausgelöst hat.
Alles deutet auf einen bevorstehenden Preiskrieg hin, der die Rohölpreise nach Meinung der Experten von Goldman Sachs bis auf 20 Dollar pro Barrel drücken könnte.
Generell stellt sich natürlich die Frage, ob dies auch das Aus des OPEC-Förderabkommens oder im Extremfall sogar das Ende der OPEC sein könnte. Diese Frage kann derzeit wohl niemand beantworten, aber es scheint durchaus im Bereich des Möglichen zu sein.
Was das mittel- und langfristig für den Ölmarkt bedeutet ist ebenfalls kaum vorhersehbar, denn bei den aktuellen Notierungen werden sicherlich keine neuen Investitionen mehr getätigt werden können. Dies würde aber bedeuten, dass das Öl-Angebot über kurz oder lang deutlich zurückgehen wird.
 
Am Devisenmarkt ist der Euro im Vergleich zum US-Dollar massiv angestiegen. Die Erklärung ist relativ einfach, denn durch den Verfall der Ölpreise werden nun weniger Dollar benötigt um die Rechnung der Öllieferanten zu bezahlen. Unsere Gemeinschaftswährung steht aktuell auf dem höchsten Niveau seit rund einem Jahr.

Die Heizölpreise hierzulande schlagen Purzelbäume. Zum einen üben die Vorgaben von den internationalen Ölmärkten massiven Druck auf die Notierungen aus, zum anderen sind die Kapazitäten aufgrund der extremen Nachfrage der letzten Tage und Wochen vollends ausgeschöpft und teilweise ist die Versorgung unterbrochen. Der Handel kann derzeit nicht mehr flächendeckend bedient werden, sodass von dieser Seite die Preise eher anziehen. In den nächsten Tagen wird sich die Lage hoffentlich wieder beruhigen. Verbraucher sollten jetzt Ruhe bewahren, denn die Aussichten, dass die Ölpreise auch in den nachten Wochen und Monaten nachgeben bzw. auf niedrigem Niveau bleiben werden, sind mehr als gut.

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluß vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren a uch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)