Heizöl-Markt aktuell: Auch DOE-Daten bringen keine Impulse - Öl- und Heizölpreise treten weiter auf der Stelle
» 20.08.2020 «
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern nur kurzzeitig auf die US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) reagiert, sind dann aber wieder in etwa auf Ausgangsniveau aus dem Handel gegangen. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzulande ihren seit Wochen existenten Seitwärtstrend aller Voraussicht nach auch heute fortsetzen.
Aktuell stehen die Oktober-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" weiterhin bei 45 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 42,50 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar deutlich zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,1850 US-Dollar gehandelt.
Wenig beeindruckt zeigten sich die Marktteilnehmer von den US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API), obwohl es hier in Summe erneut einen deutlichen Rückgang gegeben hat. Diese bullishe, also preistreibende Komponente wurde durch einen leichten Aufbau bei den Benzinvorräten ausgeglichen, auf die die Händler in Corona-Zeiten wohl besonders achten.
Vom gestrigen Meeting des technischen Komitees (JMMC) der OPEC+ Gruppe gab es ebenfalls keine neuen Impulse. Wie schon im Vorfeld zu erfahren war, lag die Quotentreue im Juli bei 97 Prozent und Hauptaufgabe der Verantwortlichen ist es nun, diese auch tatsächlich auf 100 Prozent zu erhöhen. Vor allem Nigeria steht hier im Focus der "Ermittler".
Neue Zahlen zum weltweiten Flugaufkommen kamen vom Portal flightradar24.com. Aus diesen geht hervor, dass die Zahl der Flüge auch in der zweiten Augustwoche weiter zugenommen hat und sich hier der steigende Trend somit weiter fortsetzt.
Die mit Spannung erwarteten US-Ölbstandsdaten des Department of Energy (DOE) brachten zunächst einen Anstieg der Ölpreise, da es hier einen deutlichen Rückgang bei den Benzinvorräten gegeben hat. Allerdings fielen die Rohölbestände nicht so deutlich wie erwartet und auch die Gesamtnachfrage ging etwas zurück, während die Ölproduktion mit 10,7 Millionen Barrel pro Tag unverändert blieb.
Da die Zahlen in Summe also auch nicht eindeutig bullish oder bearish ausgefallen sind, gaben die Futures zum Handelsende hin wieder nach und auch heute Morgen zeichnet sich eher eine schwache Tendenz ab.
Am Devisenmarkt reagierten die Marktteilnehmer mit Dollar-Käufen auf die Veröffentlichung des letzten Sitzungsprotokolls der US-Notenbank. Hier vermissten die Händler wohl klare Hinweise darauf, dass die Fed bereits ist, die Geldpolitik automatisch weiter expansiv zu halten, falls dies die Inflations- oder Arbeitsmarktdaten erfordern. Außerdem gab es nach dem doch recht deutlichen Anstieg vom Vortag sicherlich auch Gewinnmitnahmen beim Euro.
Die Heizölpreise hierzulande werden mit diesen Vorgaben heute erneut nur wenig verändert in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein leichtes Minus in einer Größenordnung von bis zu 0,3 Cent pro Liter erwarten. Mit den leichten Rückgängen der letzten Tage haben die Notierungen heimlich still und leise wieder einmal ein neues Langzeittief erreicht. So günstig wie heute konnte man zuletzt im April 2016 bestellen. Wer also noch etwas Platz im Tank hat, sollte nachordern.
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahr
en auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)