Heizöl-Markt aktuell: Anstieg der Heizölpreise verlangsamt sich!
» 26.11.2020 «
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind auch gestern wieder mit leichten Gewinnen aus dem Handel gegangen, tendieren heute Morgen aber etwas schwächer. In Folge werden die Heizöl-Notierungen heute weitgehend stabil, nur regional nochmal etwas höher in den Tag starten.
Aktuell stehen die Januar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 48,60 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 45,80 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar nochmals etwas zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1930 US-Dollar gehandelt.
Nach dem kräftigen Anstieg zu Wochenbeginn haben die Börsianer auf Konsolidierungsmodus umgeschaltet. Während es an den Aktienmärkten gestern leichte Gewinnmitnahmen gab, konnten die Rohölpreise nochmals etwas zulegen und stehen somit weiterhin auf dem höchsten Stand seit März diesen Jahres.
Preistreibend bzw. -stabilisierend wirkt weiterhin die Aussicht, dass schon bald ein hochwirksamer Corona-Impfstoff ausgerollt werden kann und es somit hoffentlich nur noch eine Frage der Zeit ist, bis sich das öffentliche Leben und somit auch die Wirtschaft wieder normalisieren kann.
Doch bis dahin dürften noch einige Monate ins Land gehen und die zweite Welle hat vor allem die westliche Welt immer noch voll im Griff. Zumindest bis Weihnachten muss mit weiteren, teilweise verstärkten Lockdowns gerechnet werden, denn die Zahl der Neu-Infektionen ist weiterhin sehr hoch.
In der nächsten Woche werden die Augen der Marktteilnehmer auf das am Montag stattfindenden virtuelle Treffen der OPEC gerichtet sein. Am Dienstag soll dann gemeinsam in der OPEC+ Gruppe entschieden werden, ob und vor allem wie lang die aktuellen Förderkürzungen beibehalten werden. Im Vorfeld bahnt sich dabei Missstimmung an, den der Irak ist mit den Kriterien für die Quotenvergabe nicht einverstanden und hat diese in letzter Zeit auch nicht zur Gänze eingehalten. Man darf gespannt sein, ob es hier wieder zu einem geschlossenen Handeln kommen wird, was in aktuellen Marktsituation sicherlich alternativlos ist.
Wenig Wirkung auf die Ölpreise entfachten die gestern veröffentlichten DOE-Ölbestandsdaten. Bullish wirkte der leichte Rückgang bei den Rohöl- und Destillatvorräten, bearish hingegen die deutlich zurückgegangen Gesamtnachfrage und die leicht gestiegene Ölproduktion.
Heute wird in den USA Tanksgiving gefeiert, sodass von dieser Seite keine größeren Einflüsse zu erwarten sind.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar weiter zulegen und auf den höchsten Stand seit knapp drei Monaten klettern. Nach wie vor profitiert unsere Gemeinschaftswährung von der guten Börsenstimmung und der wieder gestiegenen Risikobereitschaft der Anleger.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute nur wenig verändert mit leicht steigend in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus von bis zu 0,4 Cent pro Liter erwarten. Seit gut einer Woche geht es mit den Notierungen nun nur noch bergauf und es ist nicht auszuschließen, dass sich dieser Trend weiter fortsetzen wird. Entscheidend wird sicherlich der Ausgang des OPEC-Treffens sein. Aber auch der Sondereffekt der CO2-Abgabe ist nicht zu vernachlässigen. Liefertermine für das alte Jahr sind nur noch sehr begrenzt verfügbar und ab dem 1. Januar verteuert der Klimaschutzaufschlag und die wohl wieder höhere Mehrwertsteuer den Liter Heizöl um rund 9 Cent. Hohe Nachfrage und knappes Angebot erhöhen den Preis!
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequell
e kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)