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Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise weiter auf Richtungssuche
 
(17.10.2019) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben auch gestern im Laufe des Tages erneut keine neue Richtung gefunden und starten heute Morgen seitwärts gerichtet in den asiatisch und europäisch geprägten Handel. In Folge sind heute auch bei den Heizöl-Notierungen hierzulande keine großen Veränderungen zu erwarten.

Aktuell stehen die Dezember-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent", wie schon in den letzten beiden Tagen, exakt bei 58,90 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 52,90 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar etwas zulegen und wird derzeit zu Kursen um 1,1070 Dollar gehandelt.

Gestern starteten die Rohölpreise zunächst etwas weicher in den Handel, was unter anderem am monatlichen Produktionsbericht der Energy Information Administration (EIA) gelegen haben könnte. Demnach nahm die Produktion der US-Schieferölindustrie per Oktober im Vergleich zum Vormonat um 144.000 Barrel pro Tag zu. Schätzungen hatten zuvor lediglich einen Anstieg von gut 70.000 Barrel erwarten lassen.
Am Nachmittag ging es mit den Futures dann aber wieder nach oben. Die Hoffnung auf eine Einigung im Bexit-Streit zwischen der EU und Großbritannien trieb nicht nur die Ölpreise, sondern auch die Aktienmärkte an.
Dass die Bäume derzeit nicht in den Himmel wachsen, liegt aber aufgrund der schlechten Konjunkturaussichten und der dadurch verbundenen schwachen Ölnachfrage auf der Hand. Vor allem der Handelskonflikt zwischen den USA und China lastet schwer und dürfte dafür sorgen, dass die Prognosen zum globalen Ölverbrauch auch in nächster Zeit weiter nach unten korrigiert werden müssen.
Zwar hat der OPEC-Generalsekretär Mohammed Barkindo in den vergangenen Tagen bereits mehrmals eine "starke Entscheidung" beim nächsten OPEC-Meeting Anfang Dezember angekündigt, ob es aber tatsächlich zu weiteren Kürzungen kommen wird und ob diese dann auch ausreichen werden, ist aber noch ungewiß.
So konzentrieren sich die Marktteilnehmer derzeit auf die neuesten Konjunktur- und Ölbestandsdaten. Hier gab es gestern Abend nach Börsenschluss das Zahlenmaterial des American Petroleum Institute (API), das eindeutig bearish, also preisdrückend ausfiel. Die Rohöl-Vorräte verzeichneten nämlich ein dickes Plus von 10,5 Millionen Barrel, während die Produktbestände gleichzeitig um 3,8 Millionen Fass zurückgingen. Insgesamt bleibt aber ein unerwartet deutlicher Aufbau von 6,7 Millionen Barrel.
Bislang reagierte der Markt noch nicht spürbar auf den Bestandszuwachs. Anscheinend warten die Händler auf die Bestätigung durch die DOE-Zahlen, die heute Nachmittag gegen 16.30 Uhr veröffentlicht werden.

Am Devisenmarkt konnte der Euro gestern im Vergleich zum US-Dollar weiter zulegen und auf den höchsten Stand seit vier Wochen klettern. Treiber ist hier die Hoffnung, dass es doch noch zu einem Austrittsvertrag zwischen der EU und Großbritannien kommen wird. Derzeit wird weiter verhandelt und es ist nicht auszuschließen, dass der Termin doch nochmals verschoben werden muss.  

Trotz der leichten Währungsgewinne und der stabilen Rohölpreise, werden die Heizöl-Notierungen hierzulande heute stabil bis leicht höher in den Tag starten. Insgesamt werden sich die Kursveränderungen aber wohl weiter stark in Grenzen halten und der seit Monatsbeginn sehr enge Seitwärtstrend seine Fortsetzung finden. Auch seit Beginn des Jahres sind die Preisausschläge im Vergleich zu den letzten Jahren bemerkenswert gering. Die größte Differenz vom bisherigen Jahrestief zum Höchststand liegt gerade einmal bei gut 10 Cent pro Liter.

 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)