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Heizöl-Markt aktuell: OPEC uneins - Ölpreise ziehen wieder an!
 
(19.06.2018) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern, nach den kräftigen Verlusten vom Freitagnachmittag, leider schnell wieder eine Trendwende vollzogen und sind mit deutlichen Aufschlägen aus dem Handel gegangen. Bei insgesamt recht stabilen Wechselkursen werden in Folge auch die Heizöl-Notierungen hierzulande etwas fester in den Tag starten.

Aktuell stehen die August-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 74,85 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 65,40 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar gut behaupten und auf Werte um 1,1625 US-Dollar zulegen.

Anscheinend waren die "Bären" im Markt, also diejenigen Marktteilnehmer die auf fallende Rohölpreise gesetzt haben, etwas zu optimistisch, was die künftige Förderpolitik von OPEC und Co. anbetrifft.
Auch wenn sich Saudi Arabien und Russland weitgehend einig sind, so bedarf es eines einstimmigen Beschlusses, um eine gemeinsames Agieren innerhalb der am Förderabkommen beteiligten Länder fortführen zu können.
Dieser scheint derzeit in weiter Ferne zu liegen, denn vor allem der Iran und Venezuela verweigern ihre Zustimmung, da nach deren Meinung eine Erhöhung der Fördermenge indirekt die Sanktionspolitik der USA unterstützt.
Um doch noch eine Einigung hinzubekommen, diskutiert man im Vorfeld nun statt über 1 bis 1,5 Millionen Barrel, über eine deutlich geringere Produktionsanhebung von 0,3 bis 0,6 Millionen Barrel pro Tag.
Dies dürfte aber nach jetziger Marktlage nicht ausreichen, um das Angebotsdefizit zu beseitigen. Außerdem deutet sich bislang auch auf dieser Basis noch kein Konsens an. Das Kartell steht wieder einmal vor einer Zerreißprobe!
Auch in Libyen gibt es wieder Konflikte mit bewaffneten Rebellen, die die Kontrolle über die Ölexporthäfen es Sider und Ras Lanuf erlangen wollen. Es besteht die Gefahr, dass es hier weiterhin zu großen Beeinträchtigungen kommen könnte. Derzeit fehlen dem Markt dadurch bereits rund 0,4 Millionen Barrel pro Tag.
Preisdrückend wirkt derzeit nach wie vor der nun zu eskalieren drohende Handelsstreit zwischen den USA und China. Kommt es nicht doch noch zu einer diplomatischen Lösung, dürfte dieser das globale Wirtschaftswachstum massiv beeinträchtigen und die Ölnachfrage in Folge schwächer steigen als erwartet, stagnieren oder längerfristig sogar zurückgehen.  

Am Devisenmarkt gab es gestern einen recht ruhigen und unspektakulären Handel. Der Euro dümpelte im Vergleich zum US-Dollar lange Zeit in etwa auf Ausgangsniveau vor sich her und konnte im späten US-Handel dann sogar leicht zulegen. Heute Morgen geht es mit der Gemeinschaftswährung aber schon wieder in Richtung 1,16-Dollar-Marke nach unten.

Die Heizölpreise in Deutschland werden heute leider wieder mit Aufschlägen in den Handel starten, nachdem gestern der Rückgang schon geringer ausgefallen ist, als dies am Morgen zu erwarten war. Erste Preistendenzen und aktuelle Berechnungen lassen ein Plus in einer Größenordnung von einem halben Cent pro Liter erwarten. Da eine Einigung beim OPEC-Meeting am Freitag mittlerweile sehr fraglich ist, haben sich die Aussichten auf einen Fortgang des Abwärtstrends leider verschlechtert. Warten bedeutet derzeit ganz klar erhöhtes Risiko!
 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)