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Heizöl-Markt aktuell: Schwacher Euro verteuert Heizölpreise
 
» 01.03.2021 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben im Laufe des Freitags weitere Verluste hinnehmen müssen, die heute Morgen im asiatischen Handel aber schon wieder ausgeglichen wurden. Aufgrund von Währungsverlusten werden die Heizöl-Notierungen daher leider sogar mit leichten Aufschlägen in die neue Woche und den neuen Monat starten.

Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei gut 65,60 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 62,45 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar deutlich zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,2085 US-Dollar gehandelt.

Im Vorfeld des am Donnerstag beginnenden Treffens der OPEC+ Gruppe bleibt der Ölmarkt anfällig für Gewinnmitnahmen. Zudem gab es am Freitag eher schwache Konjunkturdaten.
Der Chicagoer Einkaufsmanagerindex ging per Februar von 63,8 auf 59,5 Punkten zurück, während die Analysten im Vorfeld mit 61,1 Zählern gerechnet hatten. Ebenfalls schwächer als erwartet fiel der heute morgen veröffentlichte chinesische HSBC Einkaufsmanagerindex aus dem verarbeitenden Gewerbe aus. Dieser erreichte nur einen Wert von 50,9 statt 51,5.
In dieser Woche dürfte die volle Aufmerksamkeit der Händler aber natürlich auf das OPEC-Meeting gerichtet sein. Die meisten Händler erwarten hier eine Anhebung der Fördermenge ab dem zweiten Quartal um 0,5 Millionen Barrel pro Tag, sodass dem Markt mit dem Auslaufen der saudischen Förderreduzierung dann insgesamt 1,5 Millionen Fass pro Tag mehr zur Verfügung stehen würde. Eine hiervon abweichende Vereinbarung wäre zwar eine Überraschung, kann aber natürlich trotzdem nicht ausgeschlossen werden.
Ansonsten wird nach den kältebedingten Ausfällen auch die Entwicklung der US-Ölproduktion genau beobachtet werden. An zahlreichen Anlagen sind Schäden festgestellt worden, die erst nach und nach behoben werden können. Die US-Ölbeständen werden daher auch in dieser Woche noch stark von diesen Auswirkungen betroffen sein.
Weiter nach oben geht es derweil mit der Zahl der aktiven US-Bohranlagen. Das Dienstleistungsunternehmen Baker Hughes hat in der vergangenen Woche ein Plus von 4 auf nun 309 Einheiten ermittelt.

Am Devisenmarkt ist der Euro im Vergleich zum US-Dollar zuletzt deutlich zurückgefallen. Der "Greenback" profitierte dabei von einer weiterhin eher getrübten Stimmung an den Aktienmärkten und war als "sicherer Hafen" gesucht. Heute stehen einige wichtige Konjunkturdaten zur Veröffentlichung an, die hier neue Impulse liefern könnten.

Auch aufgrund der Währungsverluste und der heute morgen wieder festeren Ölpreise werden die Heizölpreise hierzulande mit leichten Aufschlägen in den meteorologischen Frühling starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus von 0,2 bis 0,3 Cent pro Liter erwarten. So ruhig wie es aktuell am Markt zugeht, so hektisch war es vor rund einem Jahr. Damals sorgte ein rasanter Verfall der Rohölpreise für einen regelrechten Kaufrausch, der dann wiederum verhinderte, dass die Heizöl-Notierungen dieser Entwicklung folgen konnten. Davon sind wir in diesen Tagen meilenweit entfernt. Der Handel reisst sich förmlich um die derzeit von den Kunden äusserst spärlich vergebenen Aufträge.

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden s ein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)