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Heizöl-Markt aktuell: OPEC-Förderkürzung wahrscheinlich - Öl- und Heizölpreise ziehen an!
 
» 03.03.2020 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern weiter stabilisiert und in der zweiten Tageshälfte deutliche Gewinn erzielen können. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen hierzulande vielerorts mit weiteren Aufschlägen in den Tag starten.

Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 52,30 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 47,40 Dollar. Der Euro befindet sich weiter im Aufwärtstrend und wird im Vergleich zum US-Dollar heute Morgen zu Kursen um 1,1130 US-Dollar gehandelt.

Eine weitere Produktionskürzung im Rahmen des OPEC-Förderabkommens wird immer wahrscheinlicher. Nachdem Russland wohl seine Blockadehaltung aufgegeben hat, soll es bereits heute ein Treffen des technischen Komitees (JTC) geben, bei dem auch Vertreter aus Moskau am Tisch sitzen sollen.
Hier geht es darum, einen Vorschlag für das anstehende offizielle OPEC-Treffen am Donnerstag zu erarbeiten. Die meisten Marktbeobachter rechnen damit, dass dann spätestens am Freitag eine weitere Förderkürzung von mindestens 750.000 Barrel pro Tag, gemeinsam mit den am Förderabkommen beteiligten Nicht-OPEC-Ländern beschlossen werden wird.
Ob dies dann ausreicht, um den Ölmarkt wieder etwas ausgeglichener zu gestalten, wird sich in den nächsten Wochen und Monaten aber sicherlich erst zeigen müssen.
Währenddessen bleibt natürlich die weitere Ausbreitung des Coronavirus das bestimmende Thema an den Finanzmärkten. Mittlerweile wurden seitens verschiedener Notenbanken und Finanzministerien Konjunkturprogramme angekündigt und auch der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank wollen die ins Straucheln geratene globale Konjunktur mit entsprechenden Maßnahmen stützen.
Dies hat dazu geführt, dass gestern nicht nur die Rohölpreise weitere Gewinne verbuchen konnten, sondern auch die Aktienmärkte teilweise kräftig angezogen haben. Der Dow-Jones-Index in New York konnte einen Tagesgewinn von sage und schreibe fünf Prozent verbuchen!
Alle anderen Themen spielen am Ölmarkt derzeit nur eine stark untergeordnete Rolle. Der Vollständigkeit halber sei aber erwähnt, dass die Zahl der aktiven US-Bohranlagen auch in der vergangenen Woche weitgehend stabil geblieben ist und es in Libyen nach wie vor nicht danach aussieht, als dass die Ölexporte bald wieder aufgenommen werden könnten.
 
Am Devisenmarkt bleibt der Euro in diesen Tagen klar im Aufwind. Auch gestern konnte unsere Gemeinschaftswährung im Vergleich zum US-Dollar schöne Gewinne verbuchen und auf den höchsten Stand seit Anfang Januar klettern. Die Händler machen dafür die anhaltenden Spekulationen um eine Leitzinssenkung in den USA verantwortlich. Gestern hat bereits die australische Notenbank auf die schlechten Konjunkturaussichten reagiert und die Zinsen auf ein Rekordtief von 0,5 Prozent gesenkt.

Trotz der Währungsgewinne werden die Heizölpreise in Deutschland auch heute wieder mit deutlichen Aufschlägen in den Handel starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von bis zu einem Cent pro Liter erwarten. In einigen Regionen, wo bereits gestern auf die gestiegenen Rohölpreise reagiert wurde, sind heute Morgen aber auch leichte Abschläge zu beobachten. Die Nachfrage nach Heizöl ist dabei ungebrochen hoch und die Lieferzeiten liegen regionale wieder auf Rekordhoch.

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für B rauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluß vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)