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Heizöl-Markt aktuell: Handelsstreit eskaliert erneut - Heizölpreise fallen!
 
(26.08.2019) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitag kräftige Verluste hinnehmen müssen, nachdem aus China die Erhebung neuer Zölle auf US-Importe vermeldet worden war. Da auch der Euro im Vergleich zum US-Dollar schöne Gewinne erzielen konnte, werden die Heizöl-Notierungen hierzulande mit deutlichen Abschlägen in die neue Handelswoche starten.

Aktuell stehen die Oktober-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 58,75 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 53,50 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar massiv zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1145 US-Dollar gehandelt.

Der Handelsstreit zwischen den USA und China weitet sich immer weiter aus. Hatte man zuletzt noch Hoffnung, dass es aufgrund der teilweisen Verschiebung bzw. Aussetzung der ab September geplanten US-Zölle bald zu weiteren Gesprächen und einer Einigung kommen könnte, hat China am Freitag überraschend Gegenmaßnahmen angekündigt.
In zwei Schritten, zum 01. und 15. September, sollen auf US-Importe mit einem Volumen von rund 75 Milliarden US-Dollar, unter anderem Autos und Ersatzteile und auch Öl, Einfuhrzölle erhoben werden. Die Reaktion von US-Präsident Trump ließ natürlich nicht lange auf sich warten. Er kündigte weitere zusätzliche Zölle auf chinesische Einfuhren mit einem Volumen von weiteren 300 Milliarden Dollar an und und riet US-Firmen, sich aus China zurückzuziehen. Peking zeigte sich in einer ersten Reaktion empört über diese Empfehlung und sich gewillt, den Handelskrieg anzunehmen.
Es ist also durchaus wahrscheinlich, dass es keine neuen Gespräche geben wird und die Lage immer weiter eskaliert.
Die Folge wäre wohl bestenfalls eine globale Rezession, im schlimmsten Fall aber wohl eine Weltwirtschaftskrise. Entsprechend ging es an den internationalen Finanzmärkten mit den Aktienkursen deutlich nach unten und auch Rohstoffe wurden verkauft. Die Rohölpreise fielen binnen weniger Minuten um knapp zwei US-Dollar pro Barrel nach unten und starten auch heute Morgen auf gedrücktem Niveau in den asiatisch geprägten Handel.
Vom G7-Gipfel im französischen Biarritz gibt es, bis auf die Einigung auf internationale Hilfe bei der Bekämpfung der Waldbrände im Amazonas-Gebiet, bislang wenig Zählbares. Völlig überraschend hat Gastgeber Emanuel Macron jedoch den iranischen Außenminister Sarif eingeladen, der am gestrigen Sonntag am Tagungsort eingetroffen ist. Er soll aber wohl nicht offizieller Gast des Gipfels sein, sondern sich am Rande mit Frankreichs Außenminister Le Drian treffen. Trotzdem wird dies als als eine Art Provokation von Macron in Richtung Trump gewertet.
 
Auch am Devisenmarkt wirkten sich die neuen chinesischen Zölle auf US-Importe etwas verspätet aus. Der US-Dollar verlor im Vergleich zum Euro erst deutlich an Wert, als US-Notenbankchef Jerome Powell auf dem Notenbänker-Treffen in Jackson Hole von den enormen Risiken des Handelskrieges gewarnt hat. Neue Hinweise auf die künftige Zinspolitik der Fed lieferte Powell jedoch nicht. Trotzdem scheint eine weitere Zinssenkung im September durchaus möglich zu sein.

Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute mit deutlichen Abschlägen in die neue Handelswoche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von rund einem Cent pro Liter erwarten. Somit ist auch wieder ein neues Jahrestief in greifbarer Nähe. Sollte es keine überraschende Wende im Handelskonflikt zwischen China und den USA geben, ist nicht auszuschließen, dass die Ölpreise auch in den nächsten Wochen weiter nachgeben werden.
 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)