Etteldorf Landhandel - Metterich Eifel

Shell Markenpartner
Heizöl-Markt aktuell: Lage in Libyen eskaliert - Ölpreise ziehen deutlich an!
 
(08.04.2019) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitagnachmittag nach guten US-Arbeitsmarktdaten deutlich angezogen und die Eskalation der Gewalt in Libyen stützt die Futures zusätzlich. In Folge werden leider auch die Heizöl-Notierungen mit weiteren Aufschlägen in die neue Handelswoche starten.

Aktuell stehen die Juni-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 70,70 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 63,40 Dollar. Der Euro zeigt sich im Vergleich zum US-Dollar bei Werten um 1,1230 US-Dollar kaum verändert .

Wie bereits am Freitag an dieser Stelle berichtet, stehen die Zeichen in Libyen leider wieder auf Bürgerkrieg. Die Truppen von General Haftar, der weite Teile des Ostens und Südens unter Kontrolle hat, sind Richtung Hauptstadt Tripolis marschiert und dort gab es bereits erste Kämpfe mit Regierungstruppen. Mittlerweile wird von 11 Toten und 23 Verletzten berichtet und es soll auch bereits erste Luftangriffe gegeben haben. Erst kürzlich konnte General Haftar das größte libysche Ölfeld Sharara wieder unter Kontrolle nehmen und die Ölförderung wieder in Gang bringen. Unabhängig von humanen Gesichtspunkten ist zu befürchten, dass im Falle eines erneuten Bürgerkriegs die Öl-Exporte des Landes wieder deutlich zurückgehen werden. 
Währenddessen ist die Ölförderung der OPEC-Staaten nach neuesten Schätzungen im März auf 30,23 Millionen Barrel pro Tag zurückgegangen. Dies entspräche im Vergleich zum Februar einem Minus  von rund 570.000 Barrel und wäre der niedrigste Stand seit vier Jahren. Neben der strikten Einhaltung des Förderabkommens ist dafür vor allem auch der drastische Rückgang der venezolanischen Ölförderung verantwortlich. Derzeit werden wohl auch einige Ausnahmen, die von der US-Regierung bei den Sanktionen gegen den Iran erteilt worden sind, nicht verlängert.
Zusätzlich gab es am Freitag noch gute Zahlen vom US-Arbeitsmarkt, wo die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft im März von 33.000 im Vormonat auf 196.000 unerwartet deutlich angestiegen ist.
Die Rohölpreise legten am Freitag deutlich zu und die aktuellen Brent-Kontrakte stiegen erstmals seit Anfang November wieder über die 70-Dollar-Marke.
Nach Börsenschluss vermeldete dann der Öldienstleister Baker und Hughes einen deutlichen Anstieg der aktiven US-Bohranlagen um 15 auf nunmehr 832 Einheiten. Dies war das erste Plus seit sieben Wochen.

Am Devisenmarkt bleiben die Kursausschläge bis auf weiteres recht gering. Den Euro stützte am Freitag eine per Februar leicht über der Analystenschätzung liegende Industrieproduktion, der US-Dollar profitierte von den guten Arbeitsmarktdaten, sodass es unterm Strich keine große Veränderung gab. Das Thema Brexit belastet die Gemeinschaftswährung nach wie vor, auch wenn weiterhin alle Optionen denkbar sind.
 
Hierzulande werden die Heizölpreise leider mit weiteren Aufschlägen in die neue Handelswoche starten, nachdem es ja bereits in der vergangenen spürbar nach oben gegangen ist. Erste Preistendenzen und aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von einem halben bis einem ganzen Cent pro Liter erwarten. Die Aussichten auf deutlich fallende Notierungen haben sich weiter eingetrübt und es ist zu befürchten, dass die Ölpreise auch in nächster Zeit weiter anziehen werden.

 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)