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Heizöl-Markt aktuell: Weitere Ausfälle in Libyen - Ölpreise trotzdem etwas leichter!
 
(03.07.2018) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im Handelsverlauf leicht nachgegeben, obwohl die Ölproduktion in Libyen nun fast vollständig zum Erliegen gekommen ist. Bei weitgehend stabilen Wechselkursen werden daher in Folge auch die Heizöl-Notierungen mit allerdings kaum spürbaren Abschlägen in den heutigen Tag starten.

Aktuell stehen die September-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 77,90 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 74,75 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar gut behaupten und wird derzeit zu Kursen um 1,1650 US-Dollar gehandelt.

Die Versorgungslage am Ölmarkt bleibt auch zu Beginn der neuen Handelswoche sehr angespannt. Gestern wurde aus Libyen vermeldet, dass aufgrund von erneuten Rebellenangriffen zwei weitere Ölexporthäfen ausgefallen sind. Bereits in der vergangen Woche mussten die zwei wichtigsten Verladehäfen Es Sider und Ras Lanuf außer Betrieb gehen. Somit summieren sich die Ausfälle mittlerweile auf 850.000 Barrel pro Tag, womit ein Großteil der libyschen Ölproduktion von rund einer Million Fass pro Tag derzeit am Ölmarkt nicht zur Verfügung steht. Bislang ist auch immer noch nicht klar, wann die Exporte wieder erhöht werden können.
Trotzdem gaben die Rohölpreise im Laufe des Nachmittags überraschenderweise etwas nach, was zum einen an den schwachen Aktienmärkten lag, zum anderen mit technischen Faktoren begründet wurde.
Außerdem wurde seitens der USA die Prüfung von Ausnahmefällen für Länder in Aussicht gestellt, die die iranische Ölimporte bis zum 4. November nicht einstellen können. Bisher war ja davon die Rede, dass die iranischen Ölexporte bis Anfang November auf "null" zurückgehen müssen.
Was die Steigerung der Ölfördermengen betrifft, dürfte es überdies derzeit sehr unklar sein, wer genau wieviel erhöht. Allein Saudi-Arabien soll nach jüngsten Zahlen die Förderung um 0,7 bis 0,8 Millionen Barrel pro Tag angehoben haben und andere Länder mit Steigerungspotenzial dürften die Ölhähne sicherlich auch weiter aufgedreht haben. Dies wird derzeit aber durch die enormen Ausfälle in Libyen wieder ausgeglichen. Sollten es hier aber wieder zu einer Beruhigung der Lage und einer Anhebung der Produktion kommen, könnte das ursprüngliche Ziel, nämlich die effektive Fördermenge um 0,6 Millionen Barrel zu erhöhen, schnell deutlich übertroffen werden.
Auch dies könnte bei dem ein oder anderen Marktteilnehmer eine Überlegung (gewesen) sein.

Am Devisenmarkt ging es mit dem Euro im Vergleich zum US-Dollar bis zum späten Abend nach unten, bis es erste Meldungen gab, wonach die deutsche Regierung im Asylstreit wohl doch noch eine Einigung in letzter Minute erreichen konnte. Ansonsten gab es gemischte Konjunkturdaten, die tendenziell in den USA besser ausgefallen sind und somit eher den "Greenback" gestützt haben.

Ingesamt also recht stabile Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise heute aller Voraussicht nach keine großen Sprünge machen werden. Erste Preistendenzen und aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht lediglich ein leichtes Minus in einer Größenordnung von 0,2 bis 0,4 Cent pro Liter erwarten. Nachdem das zweite Quartal von einer außerordentlich schwachen Nachfrage geprägt war, bleibt das Interesse der Verbraucher auch zu Beginn des dritten Quartals bislang sehr verhalten.
 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)