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Heizöl-Markt aktuell: Vorübergehend Negative Ölpreise an den Börsen - Heizölpreise geben weiter nach!
 
» 21.04.2020 « Sensation am Ölmarkt: Die Ölpreise der US-Sorte "WTI" sind gestern kurzzeitig ins Negative gefallen, was aber kaum Auswirkungen auf den physischen Markt hat. Daher geben zwar auch die Heizöl-Notierungen hierzulande nach, es gibt aber kein Geld dazu, so wie gestern am Terminmarkt für die heute auslaufende Mai-Kontrakte.

Aktuell stehen die Juni-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 25,40 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" zur Lieferung Mai kostet zur Stunde sensationelle 10 Cent. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar wiederholt nur knapp behaupten und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,0840 US-Dollar gehandelt.

Um das Phänomen am Ölmarkt halbwegs verstehen zu können, muss man wissen, dass hier Termin-Kontrakte gehandelt werden, auch von Anlegern, die gar keine Ölhändler sind. Aktuell ist es nun so, dass an der Börse heute Verträge auslaufen, die dem Käufer garantieren, im Mai eine bestimmte Menge an Öl geliefert zu bekommen. Dies ist in normalen Zeiten auch kein Problem, denn es finden sich in der Regel immer Abnehmer für Öl bzw. die entsprechenden Verträge. Meist unterscheiden sich daher auch die Kontrakte des aktuellen und des folgenden Monats nur unwesentlich im Preis.
Derzeit sind, wie gestern an dieser Stelle bereits berichtet, die US-Läger aber randvoll, sodass keiner mehr das kurzfristig zur Lieferung angebotene Öl haben will bzw. aufnehmen kann. Die Verkäufer an der Börse geraten in eine sogenannte "Long-Squeeze" und müssen verkaufen, koste es was es wolle. Gestern wurden dann zu einer Lieferung von einem Fass US-Öl "WTI" kurzzeitig sogar noch 40 Dollar dazubezahlt. In diesen Stunden wird praktisch umsonst geliefert.
Da diese Kontrakte heute auslaufen, dürfte dieses Phänomen bald wieder ein Ende haben, doch eine Wiederholung ist nicht ausgeschlossen, sollten die Produzenten die Ölhähne nicht bald schnell und kräftig zudrehen.
Auf die europäische Ölsorte "Brent" hat dieses Börsenspektakel gestern kaum Einfluss, doch auch hier ging es weiter gen Süden. Und auch hier ist nicht auszuschließen, dass es an der Börse beim nächsten Kontraktwechsel zu derartigen Turbulenzen kommen könnte. Der physische Markt ist davon aber kaum betroffen, denn hier muss die Ware ja bewegt und gelagert werden. Das kostet seinen Preis und so wird es leider nicht dazu kommen, dass zum bestellten Heizöl auch noch ein paar Hundert Euro beigelegt werden. So schön wie sich das aus Verbrauchersicht auch anhören würde.

Am Devisenmarkt bleibt der Euro im Vergleich zum US-Dollar in diesen Tagen in der Defensive, auch wenn die Kursausschläge weiterhin sehr gering bleiben. Der "Greenback" bleibt tendenziell als Krisenwährung Nr. 1 gefragt, obgleich die Situation in den USA sicherlich auch nicht besser ist als in Europa.
 
Auch wenn die Heizölpreise hierzulande sicherlich nicht in den negativen Bereich fallen werden, so geht es mit den Notierungen auch heute weiter nach unten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von rund einem Cent pro Liter erwarten. Es geht also in Richtung neuer Langzeittiefstände und es ist durchaus möglich, dass dieser Weg noch eine Weile weitergeht. Vor allem in Süddeutschland ist das Abwärtspotenzial immer noch gewaltig.
 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)