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Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise mit festem Wochenauftakt - Heizölpreise wenig verändert!
 
» 16.11.2020 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten fielen am Freitag in der zweiten Tageshälfte zurück, starten heute Morgen aber deutlich erholt in den asiatisch geprägten Handel. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzuland nur wenig verändert in die neue Handelswoche gehen.

Aktuell stehen die Januar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 43,30 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 40,80 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar erneut etwas zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1850 US-Dollar gehandelt.

Die Aufregung über die wohl bald mögliche Zulassung eines Corona-Impfstoffes hat sich wieder gelegt und es rücken nun wieder andere Themen in den Mittelpunkt des Interesses.
Vor allem das morgen stattfindende Treffen des Joint Ministerial Monitoring Committee (JMMC), das die Einhaltung der vereinbarten Förderkürzungen der OPEC+ Gruppe überwachen soll und eventuell auch eine Empfehlung zur weiteren künftigen Förderpolitik abgeben könnte, wird mit Spannung erwartet. Nach aktuell Stand ist es wahrscheinlich, dass die für Januar geplante Lockerung der Produktionsmengen, angesichts der stark steigenden Mengen aus Libyen, nochmals nach hinten verschoben wird. Alles andere wäre sicherlich ein Überraschung.
Ansonsten bestimmen die weiterhin besorgniserregend hohen Corona-Zahlen das Marktgeschehen und es ist zu erwarten, dass die Luft nach oben durch diese stark begrenzt sein wird.
Leicht preisdrückend wirkt sicherlich auch die Entwicklung der aktiven US-Bohranlagen. Im Vergleich zur Vorwoche ermittelte Baker Hughes ein weiteres Plus von 10 auf nun 236 Einheiten. Damit wurde der höchste Stand sei Mai erreicht.
Bullishe, also preistreibende Signale kommen weiterhin aus China. Im Oktober ist hier der Raffineriedurchsatz auf ein neues Rekordhoch gestiegen und auch im bisherigen Gesamtjahr liegt dieser um knapp drei Prozent über dem Vorjahr. Passend dazu wurde heute Morgen eine im Oktober um 6,9 Prozent gestiegene Industrieproduktion vermeldet. Die Analysten hatten im Vorfeld lediglich mit einem Plus von 6,5 Prozent gerechnet. Auch in Indien stieg die Ölnachfrage per Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat erstmals seit Februar wieder an.
 
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar auch am Freitag nochmals zulegen, was mit einem unerwartet schwachen US-Verbrauchervertrauen begründbar ist. Dieses wird monatlich von der Universität Michigan ermittelt und erreichte per November nur einen Wert von 77 Punkten. Die Analysten hatten mit 82 Zählern und somit im Vergleich zum Oktober mit einer leichten Steigerung gerechnet.

Auch dank der leichten Währungsgewinne werden die Heizöl-Notierungen hierzulande weitgehend stabil in die neue Handelswoche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Miniminus in einer Größenordnung von bis zu 0,2 Cent pro Liter erwarten. Die Nachfrage hat sich über das Wochenende deutlich abgeschwächt was sicherlich auch daran liegt, dass die Notierungen in der vergangenen Woche deutlich zugelegt haben. Auch die Einführung der CO2-Abgabe wirft seine Schatten voraus. Einige Händler sind mittlerweile gezwungen, den Aufschlag von rund 8 Cent pro Liter in den Verkaufspreis einzukalkulieren, wenn eine Lieferung noch vor Jahreswechsel nicht mehr sichergestellt ist. Wir empfehlen in den Regionen, wo noch im Dezember ausgeliefert werden kann, nach wie vor zum Kauf. In Gebieten wo erst im Januar geliefert werden kann, kann es durchaus sinnvoll sein, noch ein paar Wochen zu warten.

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energie quelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)