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Heizöl-Markt aktuell: Gewinnmitnahmen und OPEC drücken auf Öl- und Heizölpreise
 
» 04.06.2020 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind gestern mit deutlichen Verlusten aus dem Handel gegangen und starten auch heute Morgen eher mit schwacher Tendenz. In Folge tendieren auch die Heizöl-Notierungen bereits im frühen Handel nach unten.

Aktuell stehen die August-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 39,25 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 36,50 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar erneut gut behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1215 Dollar gehandelt.

Nachdem sich die Rohölpreise in den letzten Tagen stark verteuert und binnen fünf Wochen sogar in etwa verdoppelt haben, war der Markt natürlich anfällig für eine technische Gegenbewegung geworden.
Ausgelöst wurde diese gestern durch Meldungen, wonach die vorzeitige Verlängerung des OPEC-Förderabkommens wohl doch noch nicht ganz in trockenen Tüchern ist. Russland ist zwar wohl nach wie vor bereit, die Produktionskürzung von ingesamt 9,7 Millionen Barrel über Juni hinaus mitzutragen, dies aber nur unter der Voraussetzung, dass alle Länder ihre Quoten auch einhalten. Vor allem der Irak und Nigeria nahmen es bisher wohl eher nicht so genau.
Außerdem scheint es langsam wieder einen Zielkonflikt zwischen Moskau und Riad zu geben. Während die Saudis den Ölpreis möglichst weit nach oben schrauben wollen, bereitet Russland die jüngste Entwicklung in der US-Schieferölindustrie neue Sorgen. Bei Notierungen jenseits von 40 oder 50 US-Dollar pro Barrel könnte es aus Nordamerika wieder zu großem Mengendruck auf den Ölmarkt und in Folge zu eigenen Marktanteilsverlusten kommen. Es bleibt also spannend, was die künftige Förderpolitik von OPEC und Co. anbetrifft.
Nach eine kurzen und heftigen Rücksetzer konnten sich die Futures vor Bekanntgabe der mit Spannung erwarteten US-Ölbestandsdaten durch das Department of Energy (DOE) wieder stabilisieren.
Die Zahlen selbst hatten dann keinen großen Einfluss auf den weiteren Handelsverlauf. Zwar gingen die Rohöl-Vorräte um 2,1 Millionen Barrel überraschend deutlich zurück, dafür gab es aber einen enormen Aufbau bei Heizöl bzw. Diesel und auch bei Benzin. Die US-Ölproduktion reduzierte sich um weitere 0,2 auf nun 11,2 Millionen Barrel pro Tag, aber auch die Gesamtnachfrage verringerte sich um beachtliche 0,9 Millionen Barrel. Insgesamt wurden die Zahlen ehr neutral gewertet.

Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar auch gestern nochmals Gewinne verbuchen, heute Morgen werden vor der heutigen EZB-Sitzung aber erst einmal ein paar Gewinne mitgenommen. Insgesamt hat sich unsere Gemeinschaftswährung in den letzten Tagen sehr gut entwickelt und so dazu beigetragen, dass sich die Schere zwischen den Ölpreisen am Weltmarkt und den Inlandspreisen wieder nahezu geschlossen hat.

Insgesamt also recht gute Vorgaben für den heimischen Markt, wo die Heizölpreise heute mit schönen Abschlägen in den Tag starten werden. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von rund einem Cent pro Liter erwarten. Die Notierungen befinden sich nach wie vor auf einem äußerst attraktiven Niveau und es ist durchaus nicht auszuschließen, dass es in den nächsten Tagen noch etwas weiter nach unten gehen könnte.
 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)