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Heizöl-Markt aktuell: Euphorie verflogen - Ölpreise wieder unter Druck, Heizölpreise folgen!
 
» 13.11.2020 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern bis zum Abend hin seitwärts bewegt, sind dann aber auf Tagestiefstand aus dem US-Handel gegangen und zeigen sich auch heute Morgen eher wieder von der schwachen Seite. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzulande mit weiteren Abschlägen in den Tag starten.

Aktuell stehen die Januar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei rund 43 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 40,50 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar wieder etwas an Boden gutmachen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1810 US-Dollar gehandelt.

Die Euphorie über die wohl in naher Zukunft mögliche Zulassung eines Corona-Impfstoffes, die am Montag an den internationalen Finanzmärkten noch für stark steigende Aktien-, Rohstoff- und auch Ölpreise gesorgt hat, ist mittlerweile wieder verflogen und die Börsianer sind wieder mit den harten Corona-Fakten der Gegenwart konfrontiert.
Gestern gab es nach Zahlen von worldometers.info mit über 643.000 Neuinfektionen wieder einen neuen Rekord zu beklagen und es muss weltweit mit weitere Beschränkungen gerechnet werden. Vor allem in den USA sieht es derzeit stark danach aus, dass in vielen Bundesstaaten bald neue Lockdown verhängt werden müssen, was sich natürlich entsprechend auf die Ölnachfrage auswirken wird.
Diese ist nach den gestern veröffentlichten Zahlen vom Department of Energy (DOE) erstmals seit längerer Zeit wieder über 20 Millionen Barrel pro Tag gestiegen, was im Vergleich zur Vorwoche ein deutliches Plus von 1,8 Millionen Fass pro Tag ergibt. Trotzdem reagierten die Händler eher mit Verkäufen auf die Bestandszahlen, denn bei Rohöl gab es ein unerwartetes Plus von 4,3 Millionen Barrel und das Minus bei Destillaten und Benzin fiel etwas geringer aus, als bei den API-Daten vom Dienstagabend. Die Rohölförderung blieb bei 10,5 Millionen Barrel pro Tag stabil.
Auch der Monatsreport der Internationalen Energieagentur (IEA) brachte keine stützenden Impulse. Die Prognose zur globalen Ölnachfrage wurde für dieses Jahr leicht nach unten, für 2021 etwas nach oben korrigiert. Insgesamt wirken die alle drei Berichte in dieser Woche unterm Strich eher preisdrückend.
 
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar gestern bereits am Vormittag zulegen, obwohl die Industrieproduktion in der EU per September um 6,8 Prozent und somit stärker als erwartet zurück ging. Am Nachmittag gab es dann positive Zahlen vom US-Arbeitsmarkt, wo die Zahl der Erst- und Folgeanträge auf Arbeitslosenunterstützung im Vergleich zur Vorwoche zurückging.

Gute Vorgaben also wieder für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise heute mit weiteren Abschlägen in den letzten Handelstag der Woche starten werden. Zumindest lassen aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von rund einem halben Cent pro Liter erwarten. Somit wird der deutliche Anstieg, der sich in dieser Woche bislang vollzogen hat, zumindest etwas abgemildert und in der längerfristigen Betrachtung befinden sich die Notierungen selbstverständlich immer noch auf einem sehr attraktiven Niveau. Wer sich aktuell mit dem Heizölkauf beschäftigt sollte gut abwägen, ob eine Lieferung noch im alten Jahr sinnvoll ist, oder diese trotz CO2-Abgabe und wieder höherer Mehrwertsteuer ins neue Jahr verschoben werden sollte. Für letzteres würde sicherlich eine höhere Bestellmenge und ein wohl wieder stärkerer Druck auf die Handelsmargen sprechen. Dagegen natürlich der durch den Staat verursachte Mehrpreis von rund 9 Cent pro Liter.

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)