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Heizöl-Markt aktuell: Coronavirus drückt auf Ölpreise - Heizölpreise fallen weiter!
 
» 23.01.2020 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind auch gestern wieder unter Druck geraten und auf den tiefsten Stand seit Anfang Dezember zurückgefallen. Es besteht die Befürchtung, dass sich die Ausbreitung des Coronavirus auch spürbar auf die Ölnachfrage auswirken könnte. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen hierzulande mit weiteren Abschlägen in den heutigen Handelstag starten.

Aktuell stehen die März-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 62,15 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 55,60 Dollar. Der Euro zeigt sich im Vergleich zum US-Dollar kaum verändert und wird auch heute Morgen zu Kursen um 1,1080 Dollar gehandelt.

Obwohl die Lieferungen aus Libyen weiter stark eingeschränkt sind und dem Markt dadurch aktuell rund 0,8 Millionen Barrel pro Tag fehlen, bleiben die Rohölpreise weiter unter Druck.
Hauptverantwortlich hierfür ist der Coronavirus, der stark auf die globale Ölnachfrage drücken könnte. Ähnlich wie beim SARS-Ausbruch im Jahr 2003 sind starke Einschränkung im Reise- und hier vor allem des Luftverkehrs zu erwarten. Entsprechend gingen auch die Aktien von Fluglinien und Reiseveranstalter zuletzt in die Knie.
Die Experten von Goldman Sachs rechnen damit, dass der weltweite Ölbedarf um bis zu 260.000 Barrel pro Tag zurückgehen könnte. Dies in einer Phase, in der sich die Nachfrage saisonbedingt ohnehin auf einem sehr geringen Niveau befindet.
Die gestern Abend nach Börsenschluss vermeldeten US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) bestätigten die mehr als gute Versorgungslage, denn die gemeldeten Vorräte stiegen im Vergleich zur Vorwoche um in Summe 9,6 Millionen Barrel an. Die Analysten hatten im Vorfeld lediglich mit einem Plus von gut drei Millionen Fass gerechnet. Sollte der Aufbau heute Nachmittag durch die DOE-Zahlen bestätigt werden, könnte sich die Druck auf die Öl-Futures nochmals erhöhen. Mittlerweile dürfte der Markt aber auch anfällig für eine technische Gegenreaktion geworden sein.

Am Devisenmarkt gab es auch gestern wieder einen sehr ruhigen Handel mit kaum größeren Kursausschlägen. Der Euro hangelt sich im Vergleich zum US-Dollar weiterhin knapp unterhalb der 1,11-Dollar-Marke entlang. Heute tagt der Rat der Europäischen Zentralbank und am Nachmittag gibt es neue Arbeitsmarktdaten aus den USA, die eventuell wieder etwas Schwung in den Handel bringen könnten.

Die Heizölpreise in Deutschland kennen in diesen Tagen erfreulicherweise nur den Weg nach unten. Geht es nach aktuellen Berechnungen und ersten Preistendenzen, werden die Notierungen auch heute wieder mit Abschlägen in einer Größenordnung von einem halben bis einem Cent pro Liter in den Handel starten. Der Januar bestätigt sich also anscheinend auch in diesem Jahr als sehr günstiger Kaufmonat, was derzeit von den Verbrauchern auch rege genutzt wird. Lediglich die milde Witterung bremst die Nachfrage etwas aus.

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluß vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)