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Grundlagen der Fütterung

Wie alle höher entwickelten Tiere müssen auch Kaninchen die aufgenommene Nahrung im Körper zunächst in ihre Bestandteile zerlegen, um die enthaltene stoffliche Energie (Bruttoenergie) teilweise auszuschöpfen oder aus den mittels Verdauung gewonnenen Bausteinen nach dem Blutbahntransport an den jeweiligen Zielort eigene Körpersubstanz bilden zu können. Wie erwähnt, steht die Energiegewinnung an erster Stelle, denn selbst in völliger Ruhe ist ein Verbrauch derselben nachweisbar: die Körpertemperatur muss aufrecht erhalten werden, der Kreislauf hat zu funktionieren, Herzschlag, Atmung und viele Stoffwechselprozesse laufen sozusagen dauernd im Hintergrund weiter. Leider schafft kein Lebewesen die völlige Ausnutzung der in Futter meßbaren Bruttoenergie. Bei Wirbeltieren bleibt immer etwas Restenergie im Kot vorhanden. Was abgesehen davon bleibt, heißt bei Tierernährern die "verdauliche Energie". Zieht man davon noch die Energiereste aus Urin und gasförmigen Ausscheidungen ab, erhält man die "umsetzbare Energie", die dann einem Organismus tatsächlich zur internen Nutzung geblieben ist. Sie deckt den Erhaltungsbedarf der normalen, grundlegenden Lebensfunktionen einschließlich der Nahrungsaufnahme (Kauen kostet Energie!) und -verdauung.

Die Haltungstemperatur beeinflusst diesen Energieteil ganz gewaltig; je kälter es ist, umso größer ist die Nahrungsaufnahme, da vermehrt Energie zur gleichbleibenden Körperwärme notwendig ist.

Gewichtszuwachs, Fortpflanzung mit Trächtigkeit und Säugeperiode der Häsin bzw. Spermaproduktion beim Zuchtrammler und die Wollerzeugung (sei es beim normalen Haarwechsel oder in gesteigerter Form bei Angorakaninchen) sind energiefordernde Prozesse, die dem Leistungsbedarf zuzurechnen sind. Alle Energieangaben erfolgen statt der früher üblichen und umgangssprachlich noch heute verbreiteten Kalorien in Joule (J) bzw. einem Mehrfachen davon wie Kilojoule (kJ; 1 kJ=1000 J) oder Mega-joule (MJ; 1 MJ=1000 kJ).

So werden z.B. in Alleinfuttermitteln für Kaninchen 10-12 MJ/kg (für wachsende Tiere) empfohlen, was die Ovator Produkte natürlich berücksichtigen

Die folgende, nach mehreren Quellen kombinierte Tabelle gibt eine Übersicht zu den verschiedenen Erhaltungs- und Leistungsbedarfswerten von Kaninchen.

Nun sind die Energiegehalte wegen Nährstoffdifferenzen der einzelnen Futtermittel sehr verschieden. Zunächst ist die enthaltene Feuchtigkeit zu berücksichtigen, die aufgrund des unterschiedlichen Wassergehaltes der in Frage kommenden Futterarten stark schwankt. Wasser enthält keinerlei Energie, als Lebenselixier dient es aber als wichtiges Lösungs- und Transportmittel. Ohne den Restwassergehalt einer Futtersubstanz - quasi in völlig trockenem Zustand - verbleibt die sogenannte Futtertrockensubstanz. Nur in ihr sind alle Nähr- und Wirkstoffe enthalten. Diese seien nun etwas eingehender betrachtet. Die Futtermitteluntersuchung ermöglicht mit der sogenannten Weender Analyse eine grobe Beurteilung der Nährstoffgehalte.

Tabelle: Naehrstoffbedarf
1 ) nach Axelsson und Erikson (1953)
2 ) errechnete Werte
3 ) nach Schürch (1949)
4 ) nach Schlolaut und Lange (1983)

Nach Trocknung ermittelt man messtechnisch die prozentualen Gehalte an Rohprotein (Eiweiße und eiweißähnliche Verbindungen), Rohfett (Fette, Öle und fettähnliche Substanzen), Rohfaser (spezieller Kohlenhydratanteil aus Gerüststoffen von Pflanzen) und die Rohasche (alle Mineralien, also Mengen- und Spurenelemente sowie eventuelle sandigerdige Verunreinigungen, die in gutem Mischfutter selbstverständlich fehlen), welche in der Tat durch Hochtemperaturverbrennung einer Futterprobe ermittelt werden. Rechnerisch kann abschliessend noch der Gehalt an den stickstofffreien Extraktstoffen bestimmt werden. Diese auch NfE genannte Fraktion sind dann die Kohlenhydrate im engeren Sinne (ohne die Rohfaser) und man findet hier z.B. Zuckerverbindungen und Stärke. Das Kaninchen kann, wie bereits erwähnt, nur aus Kohlenhydraten, Fetten, Eiweiß und aus der Rohfaser überhaupt Energie ziehen; aus Rohfaser nur dank der bakteriellen Helfer in der Blinddarm-Gärkammer. Rohasche, Wasser sowie alle Wirkstoffe, wie z.B. die lebensnotwendigen Vitamine, spielen energetisch keine Rolle.

Tabelle: Energie Rohprotein

Die nebenstehende Tabelle verdeutlicht einige Unterschiede im Eiweiß- (Rohprotein-) und Energiegehalt diverser Futtermittel.

Es wird klar, dass Grünfutter, Haus- und Gartenabfälle sowie Gras oder Heu kaum ausreichen, um auch nur minimale Leistung eines Kaninchens abzudecken.

Eiweiß geht in die Bildung von körpereigenen Proteinen wie Haut, Haare, Milch, Muskulatur, Blut, Enzyme (Fermente) und viele weitere Substanzen des lebenden Organismus ein. Proteine sind aus Aminosäuren aufgebaut, deren Menge und Abfolge die Eiweißqualität bestimmen. Zu Energie verbrannt zu werden ist zwar prinzipiell möglich, doch für Eiweiße nicht erwünscht.

Dazu dienen die Kohlenhydrate im Sinne einer Kurzzeit-Energielieferung und die Fette mit der Möglichkeit zu langfristig wirkender Energieversorgung. Überschüssige Futterenergie ist in Form von Fett im Bauchbereich, in der Unterhaut oder gar - als Zeichen zu weit gehender Verfettung - in der Kehlwamme der Kaninchen eingelagert. Bei Bedarf, also in Hungerperioden, können die Tiere davon zehren. Vermehrte Bewegung, eine vorübergehende reine Rauhfutterkost (Heu) und kühle Temperaturen sorgen jedoch für eine baldige Verbrennung dieser Reserven.

Besser ist es, einer Verfettung durch optimale Fütterung vorzubeugen und den Ernährungszustand der Kaninchen regelmäßig zu überprüfen. Ziel ist es in jedem Fall den Ernährungsstatus der Produktions- oder Nutzungsstufe anzupassen. Gelingt dies, spricht man von optimaler Kondition der Tiere. Dies kann z.B. die Zucht- oder aber die Ausstellungskondition sein. Je nach Haltungs- und/oder Nutzungsform sowie Leistungsart gibt es verschiedene Methoden der Fütterung und damit Möglichkeiten der Konditionsanpassung.

Alle Ovator Kaninchenfutter werden grundsätzlich mit Luzernegrünmehl hergestellt. Dieses garantiert eine gleichbleibende Zusammensetzung der Inhaltsstoffe und einen niedrigen Keimbesatz. Andere Grünmehle sind nach der Ovator Qualitäts-Philosophie aufgrund von schwankenden Inhaltsstoffen und einem möglicherweise erhöhten Keimbesatz nicht geeignet.

Quelle: Muskator-Werke 27.08.2004